Mailman hat geschrieben: ↑Mo. 17.1.2022 08:41
Rukh hat geschrieben: ↑So. 16.1.2022 11:45
Fut Ura hat geschrieben: ↑So. 16.1.2022 10:12
Eternals hat mich gut unterhalten für den einen Abend. Nix, wo ich noch in 2 Monaten die Story wiedergeben könnte, aber darum geht es nicht. Ton ordentlich, Soundtrack gut.
Wir haben den gestern gesehen und fanden ihn ziemlich scheisse … teilweise extrem langweilig, dann zusammenhanglos und sehr an den Haaren herbeigezogen. Und ich weiß jetzt schon nicht mehr, worum es ging.
Und bevor jetzt wieder die „wenn man das Ganze im kompletten Wissen des ganzen Kanons anschaut, dann ist der richtig toll“-Jünger kommen:
Ich habe keine Lust, erst die gesamte Marvelopedia (oder auch BobaFettoPedia) auswendig zu lernen, bevor ich eine Film toll finden kann.
Ich habe übrigens nie gesagt, man MÜSSE erst den Kanon richtig gut kennen, um Boba Fett genießen zu können. ich sagte lediglich, dass ich die Serie anders wahrnehme, WEIL ich zu jeder Szene noch eine ganze Menge Hintergrundwissen addiere. Das passiert ganz automatisch.
Aber davon muss man doch abstrahieren können, oder? Ich meine, ich bin z.B. ein großer Fan der Zack Snyder Verfilmung der "Watchmen" Comics, weil der sich (bis auf die allerletzte Szene) so sehr an der Comicvorlage orientiert, dass man Screenshots des Films neben Buchseiten der Comics legen kann und feststellt, dass die gezeigten Szenen nahezu deckungsgleich sind. Besonders der Ultimate Cut mit über 3,5 Stunden Laufzeit hat es mir angetan.
Trotzdem muss ich zugeben, dass der Film für die Fans kaum etwas Neues bietet und die ganze Story für jemanden, der die Comics nicht so gesuchtet hat wie ich, wahrscheinlich stellenweise langatmig und dröge erscheinen kann. Es sind eben unterschiedliche Medien. Und Snyder schafft es selten (bis nie), die Stärken des Mediums Film für die Zuschauer gut zu nutzen.
"Watchmen" ist kein guter Film ... für sich als Film betrachtet, sondern ein reines Fan-Vehikel. Boba Fett ist für mich leider nicht einmal das. Die Serie zeigt mir lauter Sachen, die ich nicht wissen wollte oder die das Bild, das ich von der Hauptfigur oder der von George Lucas erfundenen Welt hatte, beschädigt. Ein kompletter Star Wars Freak mag zumindest die ganzen Quer-Referenzen erkennen und dabei sich und natürlich die Macher der Serie dafür abfeiern, aber den miesen Schnitt, das langweilige Pacing, den Schatten einer echten Story sowie das verschenkte Potential trotzdem erkennen. Wer will denn einen Boba Fett sehen, der wie ein netter Onkel daher kommt, der mal "im Kriesch" war, jetzt aber nur noch vor sich hin stümpert?
Boba Fett, der größtenteils harmlose Redneck-Ganove auf einer langweiligen Kartoffel von Planeten. Welche Motivation sollte der haben, Jabbas Nachfolger zu werden? Der war überall in der Galaxis unterwegs, aber er bleibt auf dem Wüstenplaneten hängen, auf dem er die schlimmste Episode seiner beruflichen Karriere und seines Lebens generell durchstehen musste? Warum? Welche Verbindung zu Jabba ist so stark, dass er sich berufen fühlen könnte, in dessen Bude einzuziehen? Mal ganz davon abgesehen, dass ihm hätte klar sein müssen, wie die anderen Hutten darauf reagieren würden. Da hätte Han Solo eine größere Motivation gehabt, aber Boba Fett? Warum kehrt er beispielsweise nicht nach Tipoca auf Kamino zurück, wo er aufgewachsen ist - einen Wasser(!)planeten? Klar, Jabba war mal neben Vader einer seiner größten Auftraggeber, aber seriously? Wo ist da die Motivation? Ich verstehe einfach so viele Entscheidungen der Macher dieser Serie nicht. Und ich verstehe nicht, wie man als Show Runner nicht merken kann, dass man nach einer wirklich spannenden Erzählung in "The Mandalorian" hier jetzt so einen lahmen Shit abliefert.