Klimakrise

Wir sind zu alt für den Scheiß!
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Quichotte
UE25er

Klimakrise

Beitrag von Quichotte »

Eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C würde die Risiken und Auswirkungen des Klimawandels gegenüber einer stärkeren Erwärmung erheblich verringern – unter anderem die Gefahr, unumkehrbare Kipppunkte im Klimasystem zu überschreiten.

Die aktuellen Klimaziele der Bundesregierung sind nicht vereinbar mit einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C oder auch nur auf deutlich unter 2 °C.

Die deutschen Emissionen müssen insbesondere in den kommenden fünf Jahren, und damit vor allem in der nächsten Legislaturperiode, dramatisch abnehmen.

Die Einhaltung des 1,5-°C-Budgets erfordert CO2-Minderungsziele von mindestens -60 Prozent bis 2025 und mindestens -85 Prozent bis 2030 (jeweils gegenüber 1990).

Das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie hat eine Studie vorgelegt, die aufzeigt, wie der Beitrag Deutschlands zur Einhaltung der 1,5-°C-Grenze geleistet werden kann:
Schlüsselergebnisse der Studie

Die Ergebnisse der Studie werden hier auf 4 Seiten übersichtlich und anschaulich zusammengefasst. Es würde mich freuen, wenn Ihr Euch die Zeit dafür nehmt.
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[4T2]Babelfish
Hollywood-Reporter

Beitrag von [4T2]Babelfish »

Interessantes Papier, in dem sich aber leider zumeist Forderungen und keine wirklich Begründung (inkl. der Berechnung der angegebenen Zahlen) finden lassen. In vielen Punkten denke ich, sind die Leute, die das verfasst haben auf dem richtigen Weg und es wäre dringend geboten, diese Vorschläge jetzt schnellstmöglich in Worte zu fassen, die der Durchschnittsdeutsche versteht (und diesen dann zustimmt). Daran hapert es m.E. nach wie vor noch am meisten. So lange die Menschen nicht wirklich verstehen, warum sie etwas tun/ändern sollen, werden sie es nicht. Und je mehr Druck man dann aufbaut von Seiten der Politik desto starrer werden die Leute auf ihrem Punkt beharren.

Bitte verstehe das nicht schon wieder als generelle Ablehnung von Maßnahmen. Mir ist sehr wohl bewusst, dass die Klimakrise echt ist und von den Menschen und ihrem Handeln abhängt (ergo von ihnen verursacht wurde und weiterhin wird). Aber Menschen sind keine Maschinen, bei denen man einfach einen Schalter umlegt und ein neues Verhalten abruft. Menschen müssen überzeugt werden. Du bist überzeugt. Und zwar sogar so sehr, dass Du bereit bist. viele Maßnahmen mitzutragen, die ich selbst z.B. nicht mitzutragen bereit wäre. Aber ich bin bereit, deutlich mehr zu machen und auch auf Dinge zu verzichten, als der Durchschnittsdeutsche (von der Weltbevölkerung mal ganz abgesehen). Ja, die Menschen sind leider so blöd, dass sie im Zweifelsfall aus Trotz und Unverständnis auch in ein offenes Messer laufen würden. Das muss man adressieren. Alles andere wird nicht gut enden.

So, jetzt mal kurz zu den Inhalten der "Studie" (ich weigere mich an sich, die Zusammenfassung als solche zu bezeichnen):
  • Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) hat nach den Angaben in diesem Dokument für alle Überlegungen und Vorschläge zugrunde gelegt, dass die Pro-Kopf-Emissionen weltweit gleich verteilt werden und Deutschland keinen überproportionalen Anteil beanspruchen darf. Das ist ein hehres Ziel, mit den Menschen hierzulande aber nicht machbar. Übersetzt heißt das, dass ein Deutscher auf deutlich mehr Dinge verzichten werden müsste als Bewohner anderer Teile der Welt. Du kannst aber die Historie nicht außer acht lassen. Wenn Du Menschen überzeugen willst, dass sie bei so etwas mitmachen, muss es so einschneidend wie möglich aber so sanft wie möglich passieren, sonst verlierst Du Unterstützer. Ja, das ist ungerecht, da mache ich auch keinen Hehl draus, aber alles andere ist genau der Ökofaschismus, den die extreme Rechte den Klimaaktivisten immer vorwirft. Das mag das gesamte Vorhaben deutlich schwieriger gestalten, aber ich garantiere Dir, dass es anders nicht funktionieren kann. Dafür sind die Menschen zu starr und zu egoistisch. Eine solche Grundlage hätte schon nicht funktioniert, wenn sie vor 30 Jahren als Teil eines derartigen Maßnahmenpaketes mit Ziel 2035 gefordert worden wäre.
  • Das im Hinterkopf halte ich dennoch alle vorgeschlagenen Maßnahmen hinsichtlich der CO2-Reduktion in der Energiewirtschaft für richtig, wichtig und realistisch. Der Kohleabbau muss schnellstmöglich gestoppt, die Verbrennung fossiler Energieträger so gut es geht aufgegeben werden.
  • Ein deutlicher höherer (aber weiterhin stufenweise ansteigender) CO2-Preis als bislang von der Politik beschlossen, dürfte dazu führen, dass nicht nur Industrie und Energiewirtschaft sondern auch Privatpersonen ihr Handel ändern. Auch hier stimme ich voll zu.
  • Es müssen daher Anreizsysteme geschaffen werden, die bei Neuanschaffung von Industrieanlagen möglichst umgehend schon den Einsatz von CO2-neutralen Systemen fördern. Das aber rein mit strengeren Grenzwerten und höheren CO2-Preisen geschafft zu bekommen, halte ich für unrealistisch. Damit killt man große Teile der Industrie. Und es mag sein, dass auch eine am Boden liegende Industrie dann kein CO2 mehr ausstößt, dafür werden die arbeitslosen Angestellten dann sicherlich unbequeme Wege finden, die Verantwortlichen spüren zu lassen, wie sie darüber denken.
  • Mit anderen Worten, es muss ein Plan her für eine möglichst schnelle, dabei aber dennoch einigermaßen sanfte Transformation hin zu einer Ökologisch-Sozialen Markwirtschaft (als Ersatz für die bestehende Soziale Marktwirtschaft, die stand heute aber bereits deutlich weniger sozial ist als sie sein könnte und müsste). Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind aber allenfalls geeignet eine Ökologische Marktwirtschaft zu erreichen, soziale Themen werden im gesamten Maßnahmenpaket nirgends beschrieben.
  • Die vorgeschlagenen Maßnahmen zum Verkehr und hier v.a. zum individuellen Personenverkehr sind m.E. unrealistisch und im Hinblick auf eine funktionierende Wirtschaft eher gefährlich. Zum einen werden wieder einmal die Themenkomplexe Verkehrswende und Klimawandel miteinander vermengt. Warum soll es weniger Autos im privater Hand geben, wenn diese z.B. zukünftig vollelektrisch fahren? Wie signifikant ist der dadurch erlangte Nutzen hinsichtlich der CO2-Reduktion? Zum anderen wird die Bedeutung des Verkehrssektors erneut total aufgeblasen. Die tatsächlichen Zahlen liefern da ein völlig anderes Bild und es ärgert mich, so etwas in einer derartigen Studie zu lesen, weil sie damit die wirklich wichtigen und ansonsten dringen umzusetzenden Maßnahmen einer nicht notwendigen Kritik aussetzt. An der Stelle müssen rein ideologische Überlegungen außen vor bleiben. Das betrifft auch die viel gescholtenen Inlandsflüge. Die Maßnahmen für den Güterverkehr und den Ausbau des ÖPNV bzw. der Verkehrswege für Fahrräder und vergleichbare Transportmittel finde ich hingegen wichtig und richtig. Hier muss nur der erste Schritt vor dem zweiten erfolgen und nicht umgekehrt (aber das hatten wir ja bereits anderswo).
  • Sehr wichtig und richtig sind hingegen die Vorschläge zur Gebäudesanierung, um eine höhere Energieeffizienz beim Heizen zu erreichen.
  • Mir fehlen aber auch ganz viele Maßnahmen, die ich für ebenfalls dringend geboten halte. Es geht beim Klimawandel eben nicht nur um die Vermeidung von CO2-Emissionen sondern auch darum, bereits in der Luft befindliches CO2 besser zu binden. Dafür kann es natürliche Mechanismen (Wälder, etc.) geben, deren Erhalt und Ausbau man fördern muss, aber es kann auch industrielle Lösungen geben, die man dringend weiter erforschen und zum Einsatz bringen muss. Ich verweise in diesem Zusammenhang gerne auch noch einmal auf diesen Artikel, in dem noch weitere Maßnahmen beschrieben werden, die sich in der Studie nicht finden (z.B. das Thema bessere Kühlmittel). Und nicht zuletzt müsste unsere Politik auch darüber nachdenken, unser bisherigen Wirtschafts- und Geldsystem an sich mal im Hinblick auf die Bekämpfung des Klimawandels in Frage zu stellen. Vielleicht müssen wir einfach mal zwei bis drei Jahrzehnte anders wirtschaften, damit wir in der Lage sind, eine solche Transformation durchzustehen. Ich habe noch keine Ahnung, wie genau das gehen kann. Aber der Kapitalismus ist dafür nur bedingt geeignet.
Danke jedenfalls, dass Du uns auf das Dokument aufmerksam gemacht hast.
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Spiegel hat auch etwas zum Papier geschrieben:
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... bcea2db530
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Wie groß ist unser Restbudget?

Ich persönlich würde da nicht auf Kante nähen und lieber von einem kleineren Budget ausgehen. Ich will ja kein neues Betriebssystem einführen oder ein Oktoberfest veranstalten, sondern unsere Lebensgrundlage erhalten.

Wenn wir uns schon unsere Klimaschuld nicht anrechnen lassen wollen, so halte ich es für unmoralisch, auch noch ein größeres Stück vom Kuchen zu nehmen. Wenn es wenigstens einen Grund dafür gäbe, der es rechtfertigen könnte.

Wie funktioniert das mit der Klimaneutralität? Es gibt Maßnahmen, die lassen sich gut mit großem Effekt umsetzen. Dadurch ist es möglich, zu Beginn größere Einsparungen zu realisieren. Später bleiben noch die schwierigen Baustellen über, die länger dauern. Dafür müssen wir eine Reserve einplanen vom Budget.

Wir müssen jetzt handeln. Die Aufgabe wird zunehmend anspruchsvoll, je länger wir warten.

Wir haben ein politisches Problem!
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Müssen wir das Pariser Ziel einhalten?

Was ist die Alternative dazu?
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Spiegel.de hat mit dem Relaunch den Wetterbericht abgeschaltet. Statt dessen gibt es nun den Klimabericht.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/so- ... d41dfff113
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Drei Milliarden Menschen könnten zum Ende des Jahrhunderts keine Lebensgrundlage mehr haben, sagt der Paläoklimatologe Gerald Haug. Hier spricht er über das beste Instrument gegen den Klimawandel.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/nat ... 0173621985
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Klima vor 8 wird produziert. Heute gab es die erste Folge bei YouTube. Ich habe das mitfinanziert und bin mal gespannt, wo die Reise hingeht. :)

https://youtu.be/9EgVVLYPyPU
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Jetzt basteln die neue, weiterhin unzureichende, in der Zukunft liegende Klimaziele. Gleichzeitig wird aber der Weg weitergegangen, der nicht mal in die Nähe dieser Ziele führt.

Im Rahmen des Beschlusses des Bundesverfassungsgerichts wurde deutlich, das wir unser CO2-Budget bis 2030 nahezu verballern wollten und für die Zeit danach keinerlei Plan hatten und auch kein nennenswertes Restbudget.

Tragisch: Die ersten Einsparungen wären einfach, sparen große Mengen ein und verschaffen uns Luft nach hinten. Aber wir verschwenden jetzt lieber das Budget, um in naher Zukunft vor vollendeten Tatsachen zu stehen.

Bei der Neuverschuldung reden wir von der schwarzen Null, um den nachfolgenden Generationen keinen Schuldenberg zu hinterlassen. Die schwarze Null ist allerdings hinsichtlich ihrer Wirksamkeit umstritten.

Bei der handfesten Klimakrise ist uns der unglaublich hohe Schaden aber egal?
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Fut Ura
Zickenbändiger

Beitrag von Fut Ura »

War doch klar. Es ist Wahlkampf, die CDU liegt in den Umfragen gerade hinten und der geht der Kackstift vor Acab.
Daher wird man keine weitere, unpopuläre CO2-Steuer Erhöhung vornehmen. Stellt man wieder den Kanzler, wird man es aussitzen. Wird Acab Kanzlerin, dann schiebt man dann den schwarzen Peter den Grünen zu.
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kawu
D.O.O.F.

Beitrag von kawu »

Was hat acab (all cops are bastards) mit der Wahl zu tun?
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Klimaschutz wird wohl sozial ungerecht geframed werden. Tatsächlich ist es aber genau das Gegenteil. Wer kein Geld hat, macht auch weniger CO2-Schaden und würde daher profitieren.

Der Witz ist sowieso, dass wir zig Milliarden klimaschädliche Subventionen raushauen. Wir bezahlen dafür, damit Schaden gemacht wird.
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cLam
Einen im Tee

Beitrag von cLam »

kawu hat geschrieben: Do. 6.5.2021 11:33 Was hat acab (all cops are bastards) mit der Wahl zu tun?
Annalena Charlotte Alma Baerbock
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Fut Ura
Zickenbändiger

Beitrag von Fut Ura »

kawu hat geschrieben: Do. 6.5.2021 11:33 Was hat acab (all cops are bastards) mit der Wahl zu tun?
Annalena Charlotte Alma Baerbock
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Roadrunner
Pustevogel

Beitrag von Roadrunner »

Fut Ura hat geschrieben: Do. 6.5.2021 12:28
kawu hat geschrieben: Do. 6.5.2021 11:33 Was hat acab (all cops are bastards) mit der Wahl zu tun?
Annalena Charlotte Alma Baerbock
Aha... :silly:
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Rukh
E-Obba

Beitrag von Rukh »

Hauptsache wieder eine neue Abkürzung reingebracht ... Großkonzernpunze
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Blind Fish
UE25er

Beitrag von Blind Fish »

Roadrunner hat geschrieben: Do. 6.5.2021 12:46
Fut Ura hat geschrieben: Do. 6.5.2021 12:28
kawu hat geschrieben: Do. 6.5.2021 11:33 Was hat acab (all cops are bastards) mit der Wahl zu tun?
Annalena Charlotte Alma Baerbock
Aha... :silly:
Als ob das Zufall wäre :borg:

:D
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Fut Ura
Zickenbändiger

Beitrag von Fut Ura »

Rukh hat geschrieben: Do. 6.5.2021 12:57 Hauptsache wieder eine neue Abkürzung reingebracht ... Großkonzernpunze
Das ist nicht von mir.
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Mailman
Kacknerd

Beitrag von Mailman »

Fut Ura hat geschrieben: Do. 6.5.2021 16:10
Rukh hat geschrieben: Do. 6.5.2021 12:57 Hauptsache wieder eine neue Abkürzung reingebracht ... Großkonzernpunze
Das ist nicht von mir.
Also hast du die Idee eingekauft... :D

Fahsteehste! :silly:
CaesarCommodus
Dad Vader

Beitrag von CaesarCommodus »

https://cbeci.org/cbeci/comparisons

Kryptowährung verbraucht relevante Energiemenge im weltweiten Ländervergleich. Ja, Ländervergleich.
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[4T2]Babelfish
Hollywood-Reporter

Beitrag von [4T2]Babelfish »

Steak im Flieger essen ... aus Protest gegen grüne Verbotspolitik?
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

[4T2]Babelfish hat geschrieben: Do. 20.5.2021 16:03 Steak im Flieger essen ... aus Protest gegen grüne Verbotspolitik?
https://twitter.com/terliwetter/status/ ... 60224?s=21
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[4T2]Babelfish
Hollywood-Reporter

Beitrag von [4T2]Babelfish »

Warum ich das verlinkt habe, hat folgenden Grund. Es geht immer darum, den Otto-Normalverbraucher mit seinen Vorschlägen und angestrebten Maßnahmen auch abzuholen. Und im Zusammenhang mit Klimawandel, Verkehrswende und derartigen Themen machen die, die sich da (zurecht) viele Sorgen um unsere Zukunft machen in puncto Kommunikation jedes Mal große Fehler. Natürlich kann man sich hinstellen und Sachen verbieten wollen, weil man es besser weiß als ein Großteil der Bevölkerung (oder zumindest glaubt, es besser zu wissen), aber dann erntet man eben größtenteils auch Ablehnung. Egal wie problematisch die jüngsten Entwicklungen sind und welche Katastrophe auch immer drohen mag, man muss den richtigen Ton finden und die Leute abholen, damit sie sich beteiligen.

Es hat einen guten Grund, warum ein Notausgangsschild grün ist und nicht rot und eine zu einer Tür joggende Person zeigt und nicht ein Flammenmeer und ein schreiendes Emoji.
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kawu
D.O.O.F.

Beitrag von kawu »

Wie im Link vom Spanier schön erklärt ist: Das ist so niemals gesagt worden.
Aus: Man sollte die Bahn attraktiver gestalten, um Kurzflüge zu vermeiden.
Wird: Man will Kurzstreckenflüge verbieten.
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Und Laschet hat das aufgegriffen und gesagt, man solle statt dessen lieber die Bahn attraktiver machen.

Finde ich gut, dass er den Vorschlag der Grünen 1 zu 1 übernimmt. Komisch, dass er gleichzeitig an Scheuer festhält, der von der Idee offenbar noch nie etwas gehört hat.
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Roadrunner
Pustevogel

Beitrag von Roadrunner »

Quichotte hat geschrieben: Fr. 21.5.2021 14:22 Und Laschet hat das aufgegriffen und gesagt, man solle statt dessen lieber die Bahn attraktiver machen.

Finde ich gut, dass er den Vorschlag der Grünen 1 zu 1 übernimmt. Komisch, dass er gleichzeitig an Scheuer festhält, der von der Idee offenbar noch nie etwas gehört hat.
I made this. You made this? I made this!
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[4T2]Babelfish
Hollywood-Reporter

Beitrag von [4T2]Babelfish »

Ich sehe das nicht auf diesem (jetzt möglicherweise falsch dargestellten) isolierten Beitrag. Wir haben selbst hier im Forum schon ähnliche Diskussionen geführt. Und ich bin mir sicher, wenn Baerbock das jetzt so sagt, wird es am Ende trotzdem so aussehen, dass zunächst einmal das Autofahren weiter unattraktiv gemacht wird. Und dafür wird sie vom entsprechenden Klientel Applaus ernten und niemand wird mehr sagen, dass man ja eigentlich zuerst den ÖPNV attraktiver machen wollte. Und überhaupt, wer soll denn das alles bezahlen ...
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Keine Partei wird uns den Spaß verderben. Es ist der Klimawandel, der in unser gewohntes Leben reingrätscht.

Politisch wurde in Paris ein Ziel definiert. Die 1,5 Grad basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und sind nur möglich, wenn man bereits schwere Klimafolgen in Kauf nimmt. Das Ziel ist auch nur mit großen Änderungen erreichbar. Aber es ist erreichbar, wenn wir jetzt Vollgas geben. Selbst die IEA hat hierfür letzte Woche einen konkreten Plan vorgelegt.

Zu Paris haben wir uns verpflichtet. Unser Klimagesetz wurde jüngst vom Bundesverfassungsgericht einstimmig (!) für verfassungswidrig erklärt. Dieser Beschluss wird in die Geschichte eingehen. Mangelnder Klimaschutz schränkt die Freiheit unserer Kinder massiv ein und ist damit verfassungswidrig.

Das nachgebesserte Klimagesetz enthält daher nun schärfere Ziele bis 2030. Paris wird mit diesen Zielen aber weiterhin verfehlt.

Dennoch werden diese gesetzlich festgelegten Ziele enorme Änderungen für unser Leben bedeuten. Das sind schlechte Nachrichten und alle eiern im Wahlkampf um die größte Herausforderung unserer Generation herum.

An welcher Stelle irre ich mich? Machen 1,5 Grad keinen Sinn? Sind wir nicht moralisch oder zumindest vertraglich zu 1,5 Grad verpflichtet? Ist es nicht bereits schon Gesetz, dass es einschneidende Maßnahmen geben wird?

Und die entscheidende Frage: Wollen wir die 1,5 Grad einhalten, oder nicht?
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Der Eisbär, die Hungersnot in Madagaskar, die tauenden Permafrostböden, das dem Tod geweihte Great Barrier Reef und das eingeläutete Ende des ewigen Eises sind vielleicht nur irgendwelche Nachrichten.

Viele von uns werden sich noch an 1990 erinnern. Das Jahr 2050 ist inzwischen nicht nur rechnerisch näher, sondern wird unser Leben auch stärker beeinflussen. Hier wurde mal konkret für Deutschland zusammengetragen, was wir vor uns haben: Deutschland 2050

Wer sich für das Buch interessiert schreibt mir einfach seine/ihre Adresse per PN und ich übersende kostenlos ein Exemplar zum Lesen und Weiterverschenken. Würde mich freuen.

PS:
"Klimaschutz bewahrt Heimat"

Diese Zukunft, schreiben die Autoren, sei nicht mehr zu verhindern - denn wegen der Trägheit des Klimasystems und der vielen bereits ausgestoßenen Treibhausgase sei bereits sicher, dass es in Deutschland 2050 rund zwei Grad heißer sein wird.

Auf die im Buch beschriebenen Folgen müsse sich die Gesellschaft deshalb dringend vorbereiten. Umso wichtiger sei, die Emissionen jetzt schleunigst zu senken - dann könne sich das Klima auf dem Niveau von 2050 stabiliseren. Andernfalls drohten noch viel stärkere und vor allem immer weitergehende Veränderungen. Klimaschutz, schreiben Staud und Reimer, "sichert unser Zuhause, unser Eigentum, unsere Städte. Oder noch kürzer: Klimaschutz bewahrt Heimat".
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Blind Fish
UE25er

Beitrag von Blind Fish »

Quichotte hat geschrieben: Sa. 22.5.2021 08:37 Keine Partei wird uns den Spaß verderben.
Doch.
Bei der Umsetzung werden die unterschiedlichen Parteien u.U. auch unterschiedliche Lösungsansätze verfolgen, mit unterschiedlicher Intensität und Folgen für unsere Wirtschaft als konkurrenzfähiger Standort und auch im Einzelnen für den Bürger.
Daher spielt die Parteifrage sehr wohl eine Rolle.
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