Digitalisierung (oder elektronischer Schriftverkehr?)

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Quichotte
UE25er

Digitalisierung (oder elektronischer Schriftverkehr?)

Beitrag von Quichotte »

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber in meiner Wahrnehmung bewegt sich derzeit etwas bei der Digitalisierung. Ich finde das Thema spannend.

a)
Seit Herbst 2023 gibt es "Mein Justizpostfach".
Mein Justizpostfach ermöglicht die verschlüsselte Kommunikation zwischen Ihnen und der Justiz sowie Behörden, Anwälten, Notaren und Steuerberatern auf höchstem Sicherheitsniveau.

Um sich Mein Justizpostfach einrichten zu können, benötigen Sie ein Nutzerkonto bei der BundID.
Da bin ich erst in diesem Monat drüber gestolpert. Immerhin kann ich jetzt elektronisch meine Anliegen und Schriftsätze bei Behörden einreichen. (Kritik gibt es auch, denn man landet mit seiner Anschrift in einem Verzeichnis, auf das z. B. alle Justizmitarbeiter Zugriff haben.. wer plant so etwas?)

Ich finde es auch irgendwie umständlich/komplex, denn ich lege mir mit meinen E-Perso erstmal eine BundID an, um damit dann das Postfach anzulegen und dann soll ich immer noch das Gefühl von Kontrolle über meine Daten behalten? Ohne mich damit auszukennen, aber warum kann ich mich nicht direkt mit meinem E-Perso in einem sicheren Postfach anmelden und auch signieren?

Nun denn.. immerhin gibt es jetzt etwas.

b)
Wahnsinn, es sind schon 1,5 Jahre seit der Sonderfolge vergangen:
Quichotte hat geschrieben: Sa. 20.8.2022 14:47 Das Problem sind fehlende Standards, die der Gesetzgeber setzen müsste. Bisher gibt es in D nur einen verbindlichen Standard, und das ist DIN A4.

Die Lage der Nation hat aktuell eine Sonderfolge (Doppelfolge) zu dem Thema gemacht. Absolut hörenswert, wie immer.

Erster Teil: LdN301
11. August 2022
„Keine weiteren Fragen“ – Digitalisierung der deutschen Verwaltung, Teil 1
c)
FAX, der deutsche Rückzugshafen für den Datenschutz und im Gesundheitswesen bis zum Erbrechen ausgereizt steht "am Abgrund"?
Datenschutzbeauftragter: Grundsätzlich Finger vom Fax lassen

Nur noch in begründeten dringlichen Fällen soll nach einer datenschutzrechtlichen Risikoabschätzung gefaxt werden, betont der Thüringer Kontrolleur Lutz Hasse.
https://www.heise.de/news/Datenschutzbe ... 37614.html

d)
Ich habe mir jetzt mal eine Signaturkarte geordert. Auch an der Arbeit wird es zunehmend digital und papierlos. Ich nehme privat und beruflich wahr, dass derzeit viel per E-Mail ausgetauscht wird, bei manchen Schriftstücken eine Unterschrift verlangt wird, aber gleichzeitig elektronisch archiviert werden soll. Eine Zeit der Medienbrüche und Rechtsfragen, und der Wunsch, vom Papier wegzukommen.

e)
Der sichere und elektronische Austausch, entsprechende Poststellen und Anbindungen an die Fachanwendungen, all das sind zunehmend keine Insellösungen mehr. Es gibt immer einen Punkt bei solchen Entwicklungen, an dem es plötzlich in die Breite geht und Fahrt aufnimmt. Ich glaube, wir sind davon nicht mehr weit entfernt.


Wetten würde ich da aber vermutlich nicht drauf... :icon16:
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