Energiewende

Wir sind zu alt für den Scheiß!
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Rukh
E-Obba

Beitrag von Rukh »

Aktuelle Diskussion in den Politik-Thread im DR verschoben.
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[4T2]Babelfish
Hollywood-Reporter

Beitrag von [4T2]Babelfish »

Die deutsche Wirtschaft krebst herum, Unternehmen und Verbraucher leiden unter den weltweit höchsten Strompreisen, Elektrizität wird in Deutschland mehrfach mit unterschiedlichen Steuern und Abgaben belegt ... unsere Regierung:

"Hold my Mate-Tee!" ...
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cLam
Einen im Tee

Beitrag von cLam »

Da hat die Wirtschaft aber sehr schnell reagiert. Wusste nicht, dass gestern nach der Ankündigung schon konkrete Werte veröffentlicht wurden, nach denen die Firmen dann noch spät abends neu kalkulieren konnten.
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Ja, da wird an der falschen Stelle gespart. Auch für die Wärmewende ist es das falsche Signal.
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Roadrunner
Pustevogel

Beitrag von Roadrunner »

[4T2]Babelfish hat geschrieben: Do. 14.12.2023 08:55 Die deutsche Wirtschaft krebst herum, Unternehmen und Verbraucher leiden unter den weltweit höchsten Strompreisen, Elektrizität wird in Deutschland mehrfach mit unterschiedlichen Steuern und Abgaben belegt ... unsere Regierung:

"Hold my Mate-Tee!" ...
Die haben doch den Arsch offen. Und zwar quer und längs. :mad: :wand:
Ich hab nur im Radio morgends gehört, dass die Regierung den Stromanbietern jetzt Mindest(!)preise garantieren will.

Ich kotze im Strahl...
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Nicht die Regierung, sondern die EU. Aber der Mindestpreis ist jetzt nicht unbedingt der Kern des Vorhabens.
»Europa bekommt einen sozial gerechten Strommarkt«, erklärte der Verhandlungsführer im Parlament, Nicolás González Casares (Sozialdemokraten). Die Reform schütze vor allem Haushalte mit geringem Einkommen vor den Folgen steigender Preise auf dem Energiemarkt. Langfristige Verträge zwischen Regierungen und Stromerzeugern sollen zudem für einen Puffer zwischen Schwankungen am Markt und den Preisen für Stromkunden sorgen.
[...]Das Gesetz sieht deshalb staatliche Hilfen für Investitionen in erneuerbare Energien oder Atomkraft in Form von sogenannten Differenzverträgen vor: Investieren Unternehmen in erneuerbare Energien – und in Atomkraft –, garantieren die Staaten einen Mindestpreis für den Strom. Ist der Strompreis auf dem Markt niedriger, zahlt der Staat den Energieunternehmen einen Ausgleich, liegt der Marktpreis oberhalb der Grenze, fließen die zusätzlichen Gewinne der Stromproduzenten an die Staatskasse.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/servi ... 89429921b0
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Bei den Grünen gibt eine ganz gute Übersicht (und auch Kritik):
https://michaelbloss.eu/de/presse/theme ... laengerung
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Rukh
E-Obba

Beitrag von Rukh »

Das Beheizen eines durchschnittlichen Einfamilienhauses (ca. 13 Jahre alt, ca. 160qm) mit einer Wärmepumpe verbraucht bei den momentanen Temperaturen ca. 40 kWh am Tag.
Einstellungen: Wohnzimmer 20 Grad, Rest des Hauses 19 Grad, Schlafzimmer und Arbeitszimmer 17 Grad.
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Fut Ura
Zickenbändiger

Beitrag von Fut Ura »

Ich brauch gerade rund 50kWh (5m3) an Gas.
Für 219qm
Sind rund 4,50€.
Eigentlich ist Gas immer noch zu billig.
Vor 2 Jahren noch waren das rund 2,30€!
Und es ist wärmer bei uns.
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Also erstmal geht es in dem Artikel nicht um ein Scheitern der Energiewende an sich. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien läuft auf Hochtouren.

Die reißerische Überschrift des Artikels "Habecks geheime Pläne: Wirtschaftsminister will plötzlich auf schmutzige Kohle setzen" liest sich im Artikel dann unter anderem so:
Das wahrscheinliche Manöver, das durch das Dokument aus der SPD-Bundestagsfraktion erkennbar wird, ist alles andere als ohne Vernunft: Da es mit den neuen Gaskraftwerken nicht so wie gewünscht klappt, soll unter dem Feigenblatt der Reserve die Kohle für die Stromerzeugung nicht nur am Netz bleiben, sondern sogar verstärkt eingesetzt werden.

Das hat zweifellos Rationalität: Zwar rückt damit das Jahr 2030 als Wunschdatum der Ampel für den Kohleausstieg immer mehr außer Reichweite. Aber die deutsche Abhängigkeit von teurem und schmutzigem LNG wird reduziert. Und man ist geopolitisch weniger erpressbar, Stichwort Diversifikation. Alles auf LNG zu setzen, wäre mit Blick auf die USA-Wahlen nachvollziehbar riskant.
Auf dem ersten Blick scheint mir die Berliner Zeitung bei diesem Thema auch nicht sonderlich versiert zu sein.
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[4T2]Babelfish
Hollywood-Reporter

Beitrag von [4T2]Babelfish »

Quichotte hat geschrieben: Do. 11.1.2024 14:07 Auf dem ersten Blick scheint mir die Berliner Zeitung bei diesem Thema auch nicht sonderlich versiert zu sein.
Stimmt denn nicht, was dort steht?
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Klar haben sich die Rahmenbedingungen für unsere Energieversorgung durch den Ukraine-Krieg und andere Umstände geändert. Insofern wundert es nicht, dass die Planungen umgestellt werden mussten.

Wenn ich mich diesbezüglich über Details informieren wollte, würde ich 100 % eine andere Quelle wählen, die näher an dem Thema dran ist.
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Roadrunner
Pustevogel

Beitrag von Roadrunner »

Überraschend... nicht.
Ich kenn mich in den Themen nicht aus und somit wohl eher eine Meinung auf Stammtischniveau.
Aber alles was ich seit 20 Jahren höre sind irgendwelche Versprechungen wie regenerativ und günstig der Strom doch wird, nur um ebenfalls so lange zu sehen wie der regenerative Ausbau nur schleppend voran geht, die entsprechende Industrie in Deutschland zerstört wurde weil die Subventionen lieber in die alten Technologiene gepumpt wurden und der Strom immer teuerer wird.
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Was klappt denn nicht mit der Energiewende?

PS: Vor allem, weil das gar nicht Thema des verlinkten Artikels ist. Wie kommt es dann zu so einer Schlussfolgerung?
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

4. Erneuerbare Energien
Der Anteil Erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch lag ­erstmals über 50 Prozent: 268 TWh Strom wurden aus Wind, Sonne, Wasser oder Biomasse erzeugt (brutto). Das entspricht einem Plus von 13 TWh (5 Prozent) gegenüber 2022. Mit 14,4 Gigawatt neuer Solarkapazität wurde der bisherige Ausbaurekord um 6,2 Gigawatt übertroffen. Dabei entfielen gut Zweidrittel des Photovoltaik-Zubaus auf Dächer. Der Ausbau der Windkraft blieb mit 2,9 Gigawatt weiter deutlich hinter dem Ausbaupfad des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes zurück. Allerdings zeichnet sich auch hier eine Trendwende ab: Die Anzahl der Genehmigungen für neue Windenergieanlagen an Land verdoppelte sich auf 7,7 Gigawatt. Auch beim aus den Nachbarländern importierten Strom kamen fast 50 Prozent aus erneuerbaren Quellen.
5. Konventionelle Stromerzeugung
Ein rückläufiger Strombedarf und günstiger Strom aus den Nachbarländern sorgten für eine deutliche Verringerung der Stromerzeugung aus konventionellen Kraftwerken. Die Emissionen der Stromerzeugung sanken um 18 Prozent auf 177 Mio. t CO2-Äq. Insgesamt wurden 247 TWh konventioneller Strom produziert; und damit 24 Prozent weniger als im Vorjahr. An dem Rückgang hatte die Kohleverstromung mit -48 TWh den größten Anteil. Somit lag die Kohleverstromung im Jahr der Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke auf dem niedrigsten Niveau seit den 1960ger Jahren.
9. Infrastruktur für die Energiewende
Mit dem Netzentwicklungsplan Strom und dem Wasserstoffkernnetz liegen erstmals konkrete Planungen für die Infrastrukturen eines klimaneutralen Energiesystems vor. Bis zum Jahr 2045 müssen etwa 310 Milliarden Euro investiert werden, um das Stromübertragungsnetz von 37.000 auf 71.000 Leitungskilometer auf Land und an See auszubauen. Für das sogenannte Wasserstoffkernnetz haben Bundesregierung und FNB Gas 9.700 Kilometer Wasserstofffernleitungen mit einem Investitionsvolumen von knapp 20 Milliarden Euro identifiziert, die bis 2032 errichtet werden sollen, um Kraftwerke und Industrien zu versorgen. Anspruch und Wirklichkeit klafften 2023 noch weit auseinander: Im ersten Halbjahr wurden nur 127 Kilometer Stromleitungen in Betrieb genommen. Allerdings wurden im gleichen Zeitraum Genehmigungsverfahren für Vorhaben mit der Gesamtlänge von 1.950 Kilometern gestartet, gegenüber nur 114 Kilometern im Halbjahr zuvor.
10. Energiepolitische Entwicklungen und Ausblick
Das Jahr 2023 brachte eine Reihe von zentralen klimapolitischen Fortschritten, insbesondere in den Sektoren Gebäude und Strom, aber auch zusätzliche Herausforderungen. Die Debatte um das Gebäudeenergiegesetz hinterließ Spuren in der Bevölkerung, was das Vertrauen in die praktische Umsetzung und soziale Ausgewogenheit klimapolitischer Maßnahmen angeht. Spätestens mit dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts wird die Frage nach der Finanzierung von Klimaschutzinvestitionen zum zentralen Thema für 2024. Dies gilt umso mehr, als weiterhin eine erhebliche Lücke zwischen aktuellen Maßnahmen und dem Klimaziel für 2030 klafft.
https://www.agora-energiewende.de/publi ... dinge-2023
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Energiesektor
Energiesektor
Die Treibhausgasemissionen der Energiewirtschaft sanken 2023 noch unter das Rekordtief des Pandemie-Jahrs 2020.png (66.34 KiB) 795 mal betrachtet
Verkehrssektor
Verkehrssektor
Der Verkehrsektor verfehlte das Emissionsziel zum dritten Jahr in Folge, da die Treibhausgasemissionen seit 2020 auf gleichbleibendem Niveau stagnieren.png (69.71 KiB) 795 mal betrachtet
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Roadrunner
Pustevogel

Beitrag von Roadrunner »

Quichotte hat geschrieben: Do. 11.1.2024 18:01 Was klappt denn nicht mit der Energiewende?

PS: Vor allem, weil das gar nicht Thema des verlinkten Artikels ist. Wie kommt es dann zu so einer Schlussfolgerung?
Entschuldigung, ich hab da nur sehr kurz reingeschaut. Ich bezog mich quasi nur auf den Titel des Links.

Aber trotzdem was IMO nicht klappt:

Der Ausbau wurde in den letzten 20 Jahren verpennt und teilweise aktiv verhindert. Teils von der Politik, teils von den Bürgern (NIMBY). Ich gebe zu, dass ich auch ein Befürworter von NorthStream2 war aber das hätte nicht zu Lasten des regenerativen Ausbaus gehen dürfen.

Und auch heute ersticken - wohlgemerkt nicht nur der Ausbau der Erneuerbaren - in Vorschriften, Regeln, Bürokratien, ... was alles sehr teuer und extrem langwierig macht.

Unsere heimische hervorragende Solarindustrie wurde zerstört. China hat sie gefördert und ist jetzt Markführer. Wieder eine Abhängigkeit mehr.

Die AKWs wurden überstürtzt abgeschaltet. Ich war jetzt nicht für eine Laufzeitverlängerung (!) aber die noch mal zu verkürzen kostet uns sehr viel Geld und der Strom fehlt auch. Das hätte man ruhig "normal" auslaufen lassen können.

Jetzt müssen wir vermehrt Kohle und Gas verfeuern.

Und wie gesagt warte ich schon ewig darauf, dass der Strom denn endlich tatsächlich mal günstiger wird. Vor allem da wir ja immer noch mehr auf Strom umstellen sollen. Im Moment sehe ich aber nur dass die fossilen wie geplant teurer werden und der Strom aber auch immer teurer wird und kein Ende in Sicht. Und weil das ein Problem für den Wirtschaftsstandort ist soll (wird?) ja hier auch noch mal mehr auf die Bürger umgelegt werden.

etc. etc.
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Der Titel war von Babel gesetzt. Eigentlich geht es in dem Artikel um schlechtes Licht für Habeck.

Die letzten 20 Jahre waren nicht die Ampel. Die Vorschriften werden gerade massiv geändert und der Ausbau beschleunigt.

Die AKW-Abschaltung war auch nicht die Ampel. War ein Weiterbetrieb überhaupt praktisch möglich (Brennstäbe, Wartung)?
Eine Laufzeitverlängerung für die letzten drei deutschen Atomkraftwerke über 2022 hinaus würde lediglich ein Prozent des Erdgasverbrauchs in Deutschland einsparen. Den Berechnungen des Analyseinstituts Energy Brainpool zufolge wurden 2020 in Deutschland insgesamt 875 Terrawattstunden (TWh) Erdgas verbraucht. Ließe man alle drei AKWs im Jahr 2023 weiterlaufen, könnten die drei AKWs zusammen maximal 8,7 TWh des Erdgasverbrauchs einsparen, was einem Prozent des angenommenen Jahresverbrauchs entspricht. Bei zwei AKWs wären es noch maximal knapp 5,5 TWh beziehungsweise 0,6 Prozent. Wenn nur eines der AKWs in Betrieb bliebe, reduziert sich der Effekt laut Energy Brainpool auf 3,1 TWh bzw. 0,4 Prozent der Verbrauchsmenge von 2020.
Für den Strompreis scheint mir das Stromnetz eine größere Rolle zu spielen. Da stehen große Investitionen an und die kommen nicht voran. Das ist eine riesige Baustelle.
2022-windkraft-reihe-4-1024x.png
2022-windkraft-reihe-4-1024x.png (435 KiB) 786 mal betrachtet
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Roadrunner
Pustevogel

Beitrag von Roadrunner »

Quichotte hat geschrieben: Do. 11.1.2024 20:17 Die letzten 20 Jahre waren nicht die Ampel.
Hab ich auch weder gesagt noch gemeint.
Die aktuellen Probleme - nicht nur dort - haben schon viele vorhergehenden Regierungen eingeleitet und verbockt.
Und ich bin nicht überzeugt dass die Ampel es besser macht und machen wird.
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Also bei der Energiewende, um die es hier geht, ist es völlig unzweifelhaft. Daher hatte ich das mit den 20 Jahren erwähnt. Für den dramatischen Zustand kann die Ampel nichts, aber sie ist dafür verantwortlich, dass es jetzt deutlich vorwärts geht und weiter Fahrt aufnimmt.
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Roadrunner
Pustevogel

Beitrag von Roadrunner »

Quichotte hat geschrieben: Do. 11.1.2024 20:17
Eine Laufzeitverlängerung für die letzten drei deutschen Atomkraftwerke über 2022 hinaus
Wäre das eine Laufzeitverlängerung gewesen? Die würde ich auch in Frage stellen.
Ich hatte das so im Kopf, dass die Restlaufzeiten verkürzt wurden und sich das die Energiekonzerne fürstlich bezahlen lassen.
Für den Strompreis scheint mir das Stromnetz eine größere Rolle zu spielen. Da stehen große Investitionen an und die kommen nicht voran. Das ist eine riesige Baustelle.
Egal woher es kommt: Ich halte das "der Strom wird günstiger werden" für pure Propaganda. Und auf Grund der Propaganda soll immer mehr auf Strom umgestellt werden.
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Roadrunner
Pustevogel

Beitrag von Roadrunner »

Quichotte hat geschrieben: Fr. 12.1.2024 07:09 [...] die Ampel [...] ist dafür verantwortlich, dass es jetzt deutlich vorwärts geht und weiter Fahrt aufnimmt.
Und das glaube ich erst wenn ich sehe. Da wurde ich von allen Regierungsparteien in den letzten Jahrzehnten massiv enttäuscht. Und die Energiewende ist ja nur eine von vielen Baustellen, an denen schon lange nur herumgedoktert wird.
Auch von Rot-Grün, Schwarz-Rot, Schwarz-Gelb, ...
Die großen Problemthemen sind seit Jahrzehnten die gleichen. Und echte Reformen passieren nicht. Und wenn doch dann nur zum Vorteil von Konzernen, Versicherungsunternehmen etc. zu Lasten der Bürger. Das ist mehr als überfällig, dass hier massiv protestiert wird. (Nicht von den Lokführern, aber z.B. jetzt von den Landwirten.)
Aber das gehört jetzt eher in den Politik- als den Energiewendethread.
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Mailman
Kacknerd

Beitrag von Mailman »

Windkraft legt massiv zu und Solar ist im vergangenen Jahr so stark gewachsen wie noch nie. Selbst der grünenfeindliche Focus berichtet davon.
Problem ist: Fehlende Infrastruktur und Speichermöglichkeiten. Wenn es bei uns gut läuft müssen wir den Strom daher günstig ins Ausland verkaufen und bei Dunkelflaute teurer einkaufen. Das kostet uns unterm Strich einfach Geld.
Wobei Strom aus dem Ausland kaufen immer noch so einen negativen Touch hat. Warum eigentlich? Es ist ein offener Markt. Wenn es günstiger ist, im Winter den Strom der Skandinavier einzukaufen als die Kohle- oder Gasmeiler hochzufahren, dann ist das doch vollkommen legitim. Zumal: Woher kommen Kohle und Gas? Haben wir ja nicht bei uns vorrätig, also ist das ebenfalls importiert. Eine Lösung dafür wäre, Biogasanlagen ans Netz anzubinden, das ist leider ebenfalls zu wenig passiert.
Und bitte nicht mehr das Thema Atom. Mal abgesehen von den unglaublichen Gefahren dieser Technologie, wer rechnen kann sieht, real betrachtet ist Atomstrom unbezahlbar.

Ach und während man bei uns i den Kommentarspalten auf Facebook noch liest, dass Deutschland alleine nicht die Welt retten kann, haben die Chinesen die Sache schon zum vierten Mal gedreht und bauen neben den herkömmlichen Kraftwerken regenerativ so schnell aus wie kaum jemand anders.
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Roadrunner hat geschrieben: Fr. 12.1.2024 08:52
Quichotte hat geschrieben: Fr. 12.1.2024 07:09 [...] die Ampel [...] ist dafür verantwortlich, dass es jetzt deutlich vorwärts geht und weiter Fahrt aufnimmt.
Und das glaube ich erst wenn ich sehe.
Zubau Erneuerbarer Energien 2023
...
Die installierte Leistung von Erneuerbare-Energien-Anlagen stieg um 17 Gigawatt auf eine Gesamtleistung von knapp 170 Gigawatt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von 12 Prozent. Hauptanteil an dieser Entwicklung haben die Energieträger Solar und Wind.
...
"Beim Wind an Land sind wir noch nicht da, wo wir hin wollen. Optimistisch stimmt mich aber, dass 2023 deutlich mehr Genehmigungen ergangen sind. Das wird sich in steigenden Zubauzahlen auszahlen."
...
Der Zubau der Solarleistung hat sich 2023 mit 14,1 Gigawatt im Vergleich zum Vorjahreszubau fast verdoppelt.
...
2023 ergingen 80 Prozent mehr Genehmigungen für Windenergieanlagen an Land als im Vorjahr. Diese wurden für rund 8 Gigawatt ausgesprochen und werden voraussichtlich in den kommenden Jahren realisiert.
...
https://www.bundesnetzagentur.de/Shared ... Zubau.html

Insbesondere rechtliche Regelungen wurden angepasst und erleichtern den Ausbau der erneuerbaren Energien und es sind weitere Gesetzesänderungen in der Pipeline.

Ja, der derzeitige Pfad, auf dem wir uns bewegen, reicht noch nicht, aber eine deutliche Steigerung liegt definitiv vor, insbesondere bei den Rahmenbedingungen.
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Rukh
E-Obba

Beitrag von Rukh »

Wahrscheinlich braucht Roadi erst noch eine Windkraftanlage in seinem Wohnzimmer, damit er es glaubt.
Ich kenne keinen, der so tief in einer Pessimismusblase drinhängt ...
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Mailman hat geschrieben: Fr. 12.1.2024 09:02Wenn es bei uns gut läuft müssen wir den Strom daher günstig ins Ausland verkaufen und bei Dunkelflaute teurer einkaufen.
Bei Dunkelflaute müssen wir derzeit Gas/Kohle verfeuern, anstatt auf klimaneutrale Energievorräte zurückgreifen zu können. Ich bin mir nicht sicher, ob Dunkelflaute an sich zu einem Import führt, dafür ist meines Erachtens der Preis entscheidender, wie Du selber auch anführst.
Wobei Strom aus dem Ausland kaufen immer noch so einen negativen Touch hat. Warum eigentlich? Es ist ein offener Markt. Wenn es günstiger ist, im Winter den Strom der Skandinavier einzukaufen als die Kohle- oder Gasmeiler hochzufahren, dann ist das doch vollkommen legitim.
:d=: Jepp, es ist ein Markt, der entscheidet und die Stromleitungen, die limitieren.
Eine Lösung dafür wäre, Biogasanlagen ans Netz anzubinden, das ist leider ebenfalls zu wenig passiert.
Biogas ist glaube ich zu teuer/selten? Auf Dauer wird es glaube bei den Gaskraftwerken (Reserve) auf Gas auf Grundlage von grünem Wasserstoff hinauslaufen?

Die Speicherung ist noch eine große Aufgabe für das Stromnetz. Da gibt es erhebliche Versäumnisse.
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Mailman
Kacknerd

Beitrag von Mailman »

Ich hab da in der Tat ein paar Dinge durcheinander geworfen. Einkauf im Sommer war günstiger.

Hier ein (imho) sehr guter Artikel mit den Zahlen:
https://www.focus.de/earth/analyse/deut ... 41738.html

Dort liest man vor allem: schwarzmalen muss gar nicht sein.

Diesen Absatz z.B.:
3) Deutschland holt sich immer mehr Strom aus dem Ausland
Eine weitere Folge des Kohle-Absturzes: Für Deutschland ist es in vielen Fällen günstiger geworden, den Strom im Ausland zu kaufen statt ihn selbst zu erzeugen. Erstmals seit dem Jahr 2000 ist Deutschland im abgelaufenen Jahr zum Netto-Importeur von Strom geworden - der einstige Exportmeister kauft mehr Strom aus dem Ausland an, als er ins Ausland verkauft.
Zwar könnte sich die Bundesrepublik auch nach dem Atomausstieg weiterhin selbst mit Strom versorgen. Für das Kohleland Deutschland ist es bloß preiswerter geworden, andere die Arbeit machen zu lassen. „In Zusammenspiel mit dem steigenden CO2-Preis war der Sommer 2023 der erste Sommer, in dem es wirtschaftlicher war, Strom in großen Mengen zu importieren statt ihn selbst in Kohlekraftwerken zu erzeugen“, sagt Burger. „Im Dezember waren wir dann aber wieder Nettoexporteur.“
[...]
Der Grund: Importstrom ist in den warmen Monaten besonders günstig, weil der Verbrauch dort stärker sinkt als die Produktion. Die französischen Kernkraftwerke zum Beispiel lassen sich nur schwer drosseln und produzieren gewissermaßen „zu viel“ Strom, auch die dänischen Windräder in der Nordsee sind in den Sommermonaten dankbar für Abnehmer. Die Konsequenz sind Dumping-Preise, mit denen ein deutsches Kohlekraftwerk nicht mehr mithalten kann. Im Winter steigt der Verbrauch wieder, auch in den Nachbarländern - und Deutschland wird vor allem mit Kohle und Wind wieder zum Netto-Exporteur.
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Roadrunner
Pustevogel

Beitrag von Roadrunner »

Rukh hat geschrieben: Fr. 12.1.2024 09:20 Wahrscheinlich braucht Roadi erst noch eine Windkraftanlage in seinem Wohnzimmer, damit er es glaubt.
Ich kenne keinen, der so tief in einer Pessimismusblase drinhängt ...
Ich glaube es wenn ich es sehe und werde mich dann freuen. :six:
Auf Versprechungen und Ankündigungen der Politik gebe ich einfach nichts mehr.
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Mailman
Kacknerd

Beitrag von Mailman »

Roadrunner hat geschrieben: Fr. 12.1.2024 09:38
Rukh hat geschrieben: Fr. 12.1.2024 09:20 Wahrscheinlich braucht Roadi erst noch eine Windkraftanlage in seinem Wohnzimmer, damit er es glaubt.
Ich kenne keinen, der so tief in einer Pessimismusblase drinhängt ...
Ich glaube es wenn ich es sehe und werde mich dann freuen. :six:
Auf Versprechungen und Ankündigungen der Politik gebe ich einfach nichts mehr.
Deshalb eines drüber ein Artikel mit Zahlen.
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