Verkehrswende

Wir sind zu alt für den Scheiß!
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cLam
Einen im Tee

Beitrag von cLam »

Sie ballern da lang, weil sie Vorfahrt haben. ;)
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Fut Ura
Zickenbändiger

Beitrag von Fut Ura »

Bandito hat geschrieben: Di. 21.11.2023 10:15 Man könnte es auch einfach gesunden Menschenverstand nennen - dafür sollte es keine Vorschriften geben.
Ansonsten sind das Menschen, die sich mit aller Mühe von den Darwin Award bewerben.
Eigenverantwortung wird in aller Regelmäßigkeit von den Bürgern belächelt. Du bekommst große Teile unser Gesellschaft nur noch mit Regeln und Sanktionen in den Griff.
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Roadrunner
Pustevogel

Beitrag von Roadrunner »

Unter Eigenveranwortung scheinen viele zu verstehen, dass sich gefälligst der Rest der Welt um sie zu drehen hat... :silly:
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Bandito
Diva

Beitrag von Bandito »

cLam hat geschrieben: Di. 21.11.2023 17:45 Sie ballern da lang, weil sie Vorfahrt haben. ;)
... realisieren/verstehen nur nicht, dass die Autofahrer sie quasi erst sehen, wenn die Motorhaube schon auf dem Fahrradweg ist ...

... und je schneller die da runter ballern, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Autofahrer sie zu spät sehen, oder die Radler selber nicht mehr bremsen können ...

... nur weil man Vorfahrt hat, sollte man schon darauf gefasst sein, dass einem jemand selbige nimmt - bewusst oder unbewusst.

Es knallt an der Ecke übrigens häufiger - das sind dann aber Auffahrunfälle auf der "Autospur", weil ein Rechtsabbieger dann doch ad hoc bremsen/anhalten musste und der Hintermann das nicht/zu spät bemerkt.
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Roadrunner
Pustevogel

Beitrag von Roadrunner »

In aller Kürze: Eine beschissene Ecke die optimiert gehört.
z.B. einen Kreisverkehr

/€: Apropos Kreisverkehr...
An dieser Stelle war ganz früher mal eine Kreuzung mit Ampeln. Dann wurde ein Kreisverkehr gebaut, was den Verkehrsfluss deutlich verbessert hat. Kaum war der Kreisverkehr fertig hat man ihn wieder weggemacht und wieder Ampeln aufgestellt.... :wand:
Ich will gar nicht wissen wie viel das alles gekostet hat... :roll:
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cLam
Einen im Tee

Beitrag von cLam »

Bandito hat geschrieben: Di. 21.11.2023 21:23
cLam hat geschrieben: Di. 21.11.2023 17:45 Sie ballern da lang, weil sie Vorfahrt haben. ;)
... realisieren/verstehen nur nicht, dass die Autofahrer sie quasi erst sehen, wenn die Motorhaube schon auf dem Fahrradweg ist ...

... und je schneller die da runter ballern, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Autofahrer sie zu spät sehen, oder die Radler selber nicht mehr bremsen können ...

... nur weil man Vorfahrt hat, sollte man schon darauf gefasst sein, dass einem jemand selbige nimmt - bewusst oder unbewusst.

Es knallt an der Ecke übrigens häufiger - das sind dann aber Auffahrunfälle auf der "Autospur", weil ein Rechtsabbieger dann doch ad hoc bremsen/anhalten musste und der Hintermann das nicht/zu spät bemerkt.
Du verlangst auf der einen Seite, dass man bei eigener Vorfahrt stets drauf vorbereitet sein soll, sollte jemand einem diese nehmen und argumentiert dass mit Auffahrunfällen, weil jemand zu schnell und dicht seinem Vordermann aufgefahren ist, der beim Abbiegen warten muss?

Exakt so einen Unfall habe ich übrigens die Tage gesehen… also als schon Krankenwagen und co da waren. Fahrrad fuhr auf dem Radweg eine Straße entlang. Auto wollte rechts auf einen Supermarktparkplatz abbiegen und hat wahrscheinlich den Fahrradfahrer zu spät gesehen. Zwischen Radweg und Straße ist eine Reihe Parkplätze, die immer voll ist. Der hinter dem abbiegenden Auto fahrende Pritschenwagen konnte nicht mehr bremsen, hat das Auto ordentlich getroffen und gedreht, welches den Fahrradfahrer erwischt hat. Der Krankenwagen stand mir echt zu lange da. Richtig scheiße fand ich, dass noch ein Kinderanhänger dran war. Das Gespann war mit Sicherheit nicht zu schnell auf dem Radweg unterwegs, aber mindestens der Pritschenwagenfahrer hat nicht aufgepasst.

Einigen wir uns darauf, dass eine andere Radinfrastruktur bei deinem und bei meinem Beispiel hilfreich ist/gewesen wäre.
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Rukh
E-Obba

Beitrag von Rukh »

Sounds like a deal
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Bandito
Diva

Beitrag von Bandito »

In Amsterdam ist es eher die Ausnahme, dass man mit dem Auto überhaupt Tempo 30+ erreicht :silly:
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[4T2]Babelfish
Hollywood-Reporter

Beitrag von [4T2]Babelfish »

Das stimmt so nicht. Die Stadt ist groß. In der Innenstadt stimme ich zu, da fährt man vielerorts selten schneller als Schrittgeschwindigkeit.
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Ein weiteres Forschungsprojekt aus dem deutlich wird, dass eine Verkehrswende insbesondere auch finanziellen Freiraum für Gemeinden schafft:
Verkehrswissenschaftler der Universität Kassel beantworten die Frage: „Welche Kosten verursachen verschiedene Verkehrsmittel wirklich?“
https://www.unikims.de/blog/autoverkehr ... e-kommunen
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Rukh
E-Obba

Beitrag von Rukh »

Hmmm … ich sehe hier mehrere Aspekte (ja, ich habe den ganzen Artikel gelesen und das nicht nur einmal).

tl;dr
  • erwartbares Ergebnis
  • teilweise ungenügende, eventuell das Ergebnis verzerrende Datenlage
  • Rückschlüsse einseitig
———

Bei solchen Studien stellt sich mir immer direkt die Frage, wer hat’s bezahlt? Es ist gängige Praxis, dass der Sponsor entweder einen direkten Einfluss hat oder ein Ergebnis in dieser Richtung produziert wird, frei nach dem Motto „Wes Brot ich es des Lied ich sing“. Hier ist es unter anderem das Bundesverkehrsministerium und der „Nationale Radverkehrsplan 2020“ … ;)

Aber gut, von Anfang an, die betrachteten Faktoren sind
  1. Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur (Flächen, Ampeln, Winterdienst, Reinigung, Beleuchtung, etc.)
  2. Emissionen und Lärm
  3. Unfallkosten
  4. Gesundheitsprävention, damit Vermeidung von Krankheitskosten
Radverkehr kommt am besten weg, weil
  1. Niedrigsten spezifischen Investitionen
  2. keine Emissionen, kein Lärm
  3. geringe Unfallkosten
  4. positiver Beitrag zur Gesundheitsprävention (eventuell etwas unfair ggü. PKW und LKW, weil klar ist, dass dieser Faktor nur auf den Rdverkehr einzahlt, aber seis drum, der Effekt ist ja da)
Danach kommt der ÖPNV, weil
  1. zwar hohe spezifische Investitionen, aber
  2. geringe (lokale) Emissionen,
  3. geringe Unfallkosten und
  4. Einnahmen
Auf dem letzten Platz PKW/LKW, weil
  1. gemeinsam so hohen Investitionsbedarf wie der ÖPNV, aber
  2. die höchsten lokalen Emissionen und Lärm und
  3. die höchsten Unfallkosten
So weit so gut wie irgendwie erwartbar.

Im Kleingedruckten des Artikels sind aber noch ein paar interessante Aspekte enthalten, die sich fast etwas schüchtern darstellen.
  • Der ÖPNV trägt 76% seiner Kosten von 13Mrd. selbst, darunter sind 3Mrd. Zuschüsse Ausgleichzahlungen für Schülerverkehr oder Schwerbehinderte, der zu einem Gutteil wohl von öffentlichen Trägern finanziert wird. Das hört sich für mich Naivling eher nach einem weiteren Zuschuss an als nach Selbstfinanzierung, aber was weiß ich schon …
  • Uneinheitliche Datenbasis auf kommunaler Ebene. Das kann man den Durchführern dieser Studie zwar nicht vorwerfen, eine unterschiedliche Datenbasis (z.B. zu Bundes- und Landesstraßen) kann das Ergebnis aber verfälschen.
Am spannendsten fand ich das Thema „Externe Kosten im PKW-Verkehr“, deswegen ein eigener Teil.
  • Der Anteil der externen Kosten (also Unfallkosten, Lärm, Emissionen) im PKW-Verkehr beträgt zwischen 60% und 79% der Gesamtkosten, der größte Anteil daran (44% bis 57%) ist den Unfallkosten zuzuordnen.
  • Weiter unten steht, dass für die Ermittlung und Zuordnung der Unfallkosten die polizeiliche Unfallstatistik herangezogen wird, „wohl wissend, dass leichte Unfälle darin nicht vollständig enthalten sind“.
Hmmm !!!
Bei dem Kostenblock, der den PKW-Verkehr auf den letzten Platz schiebt, fehlen Daten zu leichten Unfällen (wieviel Prozent fehlen hier? 5? 50? 80?), die wohl am häufigsten bei Fußgängern und Radfahreren auftreten, aber dort mangels Daten nicht berücksichtigt werden.
Hmmm !!!
Als Ableitung werden Zahlen einer City-Maut dargestellt, man könnte aber auch Unfallschwerpunkte durch Maßnahmen entschärfen (Lino und CC haben ja ein paar Gruselstellen gezeigt), dann würde der PKW-Verkehr kalkulatorisch viel billiger werden. Ob das gewünscht ist steht auf einem anderen Blatt.
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Mal ein Gedanke, der mir beim Lesen des Artikels durch den Kopf gegangen ist:
In Kassel zum Beispiel beträgt der öffentliche Zuschussbedarf (wie Investitionen in die Infrastruktur und deren Abschreibung, Lichtsignalanlagen, Winterdienst, Entwässerung etc.) für den städtischen Verkehr knapp 71 Millionen Euro im Jahr. Diese verteilen sich mit 5 Millionen Euro auf den LKW-Verkehr, mit 26 Millionen Euro auf den PKW-Verkehr und mit 29 Millionen Euro auf den ÖPNV.
Die direkten Kosten für PKW (26 Millionen) und ÖPNV (29 Millionen) sind in Kassel somit quasi gleich hoch.

Während beim PKW-Verkehr die privaten Kosten für die Anschaffung und Betrieb des PKW noch hinzukommen, bedeuten die privaten Kosten beim ÖPNV hingegen Einnahmen für die Gemeinde.

Während der PKW-Verkehr nur einem Teil der Bürger zur Verfügung steht, ist der ÖPNV integrativer, ihn können Kinder, alte Menschen und Menschen ohne eigenen PKW nutzen. Der ÖPNV braucht keinen Parkplatz in der Stadt und in den Wohngebieten.

Die Gemeinde sind die Bürger der Stadt. Kassel hat 200.000 Einwohner und jeder davon bezahlt somit 130 EUR im Jahr für den PKW-Verkehr. Für nur 15 EUR mehr im Jahr könnten alle Kasseler Bürger kostenlos den ÖPNV benutzen.

Das sind jetzt nur die unmittelbaren Kosten.
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Rukh
E-Obba

Beitrag von Rukh »

Warum bist du eigentlich so dermaßen gegen den PKW-Verkehr, zählst Du Deinen Diesel zu den LKWs? :D
Meinhard Zistel hat geschrieben: „Der Kostenvergleich schafft Transparenz und stößt die Diskussion in den Kommunen über die wahren Kosten der Verkehrsträger an“, sagt Meinhard Zistel, beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. für die Themen ÖPNV, Finanzierung, Demographie und ländliche Räume zuständig: „Der ÖPNV wird bisher vor allem als Kostenfaktor wahrgenommen. Jetzt sehen wir, dass andere Verkehrsträger wie der PKW und der LKW für die Kommunen viel mehr Kosten verursachen als der ÖPNV. Oder andersherum gesagt: Der Kostendeckungsgrad von PKW und LKW ist viel geringer als jener des ÖPNV. Mich hat dieses Ergebnis in seiner Klarheit überrascht. Das ist eine faktenbasierte Diskussionsgrundlage, mit der ich arbeiten kann.“
Wir reden hier von einem Excel-Sheet … mit was hat der die letzten Jahre gearbeitet, mit Schreibmaschine und Faxgerät?
Sechs Jahre Studium zum Ingenieur an der TU Dresden, sechs Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter, dann sechs Jahre beim Verband, seit knapp vier Jahren bei den Kölner Verkehrsbetrieben und auf dem Sprung zurück zum Verband … der muss doch Excel kennen?
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Rukh hat geschrieben: So. 10.12.2023 12:05 Warum bist du eigentlich so dermaßen gegen den PKW-Verkehr, zählst Du Deinen Diesel zu den LKWs? :D
Naja, LKW mit ÖPNV zu vergleichen fand ich schwierig..

Und mein Diesel ist ja tatsächlich ein LLKW und hat in einer Stadt nichts zu suchen. :silly:
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[4T2]Babelfish
Hollywood-Reporter

Beitrag von [4T2]Babelfish »

Was bei solchen Studien immer außen vorgelassen wird ist das individuelle Wohlbefinden der Nutzer bei den jeweiligen Optionen. Das ist ungefähr so, wie mann man ein Sternekoch-Menü mit einem Müsliriegel vergleicht. Klar ist der Riegel nahrhafter aufs einzelne Gramm gerechnet, läßt sich umweltverträglicher herstellen, ist günstiger in der Anschaffung, etc. ... aber auf Dauer ist das Wohlbefinden bei dessen Genuss ... naja ... ;)
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Wenn man nur an den Autofahrer denkt, ok.
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[4T2]Babelfish
Hollywood-Reporter

Beitrag von [4T2]Babelfish »

Ich kenne absolut niemanden, der es schätzt, mit dem ÖPNV unterwegs zu sein. Egal aus welcher Stadt.
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Roadrunner
Pustevogel

Beitrag von Roadrunner »

Würde ich so nicht generell sagen. Der Weg zur Uni war mit den Öffis viel angenehmer als mit dem Auto. Und mit dem Semesterticket auch unschlagbar günstig.
Und wenn ich in die Stadt will nehme ich immer noch die Öffis. Kein Stau, keine Parkplatzsuche, man kann was lesen oder ein Nickerchen machen, ...
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Fut Ura
Zickenbändiger

Beitrag von Fut Ura »

[4T2]Babelfish hat geschrieben: So. 10.12.2023 15:41 Ich kenne absolut niemanden, der es schätzt, mit dem ÖPNV unterwegs zu sein. Egal aus welcher Stadt.
Bahn gebe ich dir recht. Die Stadtbahn in Stuttgart ist aber extrem gut und zuverlässig da eigene Schiene!
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Roadrunner
Pustevogel

Beitrag von Roadrunner »

Fut Ura hat geschrieben: So. 10.12.2023 17:17
[4T2]Babelfish hat geschrieben: So. 10.12.2023 15:41 Ich kenne absolut niemanden, der es schätzt, mit dem ÖPNV unterwegs zu sein. Egal aus welcher Stadt.
Bahn gebe ich dir recht. Die Stadtbahn in Stuttgart ist aber extrem gut und zuverlässig da eigene Schiene!
Und so wie am Donnerstag fährt dich auch, wenn die GDL streikt, so dass ich problemlos zur alten Kanzlei abends gekommen bin und wieder zurück. :D
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[4T2]Babelfish
Hollywood-Reporter

Beitrag von [4T2]Babelfish »

OK, ich habe wahrscheinlich einfach zu lange in Berlin gelebt ... ;)
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Roadrunner
Pustevogel

Beitrag von Roadrunner »

Die Busse hier sind eigentlich auch recht zuverlässig. Außer die Bahn streikt und bringt somit den ganzen Verkehr durcheinander...
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mapo
UE25er

Beitrag von mapo »

[4T2]Babelfish hat geschrieben: So. 10.12.2023 15:41 Ich kenne absolut niemanden, der es schätzt, mit dem ÖPNV unterwegs zu sein. Egal aus welcher Stadt.
In Dresden kenne ich so gut wie niemanden von den Arbeitskollegen, der da freiwillig Auto fährt. ÖPNV innerhalb der Stadt ist da ehrlicherweise überragend. Fürs Ruhrgebiet kann ich deine Aussage bestätigen. Das kannste hier klemmen. Auto fahren aber auch.
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-=Ballistic$Daddy=-
UE25er

Beitrag von -=Ballistic$Daddy=- »

[4T2]Babelfish hat geschrieben: So. 10.12.2023 15:41 Ich kenne absolut niemanden, der es schätzt, mit dem ÖPNV unterwegs zu sein. Egal aus welcher Stadt.
Vor zwanzig Jahren war U-Bahn fahren in Wien klasse. :icon16:
Ich vermute, dass es immer noch gut funktioniert. :kerze:
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Wenn Verbindung und Taktung passen, ist Pendeln mit ÖPNV eigentlich ganz nett. Zeitung lesen, Podcast hören, dösen.. Ich bin eine Zeit mit dem Bus gefahren und habe das nicht schlecht in Erinnerung. Aufwachen musste ich erst im Büro, vom Verkehr habe ich nichts mitbekommen.
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[4T2]Babelfish
Hollywood-Reporter

Beitrag von [4T2]Babelfish »

Wie gesagt. Die einzige Zeit in meinem Leben, in der ich regelmäßig ÖPNV gefahren bin war während meiner Jugend in Bad Nauheim (mit Scheiß-Taktung) und später dann in Berlin. Damals haben direkt an meinem ersten Arbeitstag die Öffis gestreikt und später haben ich in den Bussen, Trams und Bahnen in Berlin alles mögliche erlebt, das mir die weitere Nutzung ziemlich verleidet hat. Sobald ich damals meinen Firmenwagen hatte, bin ich damals nie wieder mit diesen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen. Trotz Staus und gelegentlichem road rage in der Hauptstadt ...
Zuletzt geändert von [4T2]Babelfish am Di. 12.12.2023 15:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Da haben wir ja jetzt eine Reihe von Anekdoten zusammen.

Aber eigentlich geht es nicht um die Frage, wie man als Autobesitzer bevorzugt von A nach B kommt, sondern wie eine Gemeinde ihr Geld ausgibt, um die Mobilität in ihrem Gebiet sicherzustellen. Der Autoverkehr hat in mehrerer Hinsicht einen hohen Preis, sorgt aber gleichzeitig für wenig Mobilität. Auch wenn ich gerne Auto fahre, muss es dennoch kein gutes Mobilitätskonzept sein.
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[4T2]Babelfish
Hollywood-Reporter

Beitrag von [4T2]Babelfish »

Diese Aussage offenbart einen Großteil der Gründe für das Konfliktpotential in unseren Diskussionen, Spanier. Es geht hier immer um die grundsätzliche Fragestellung. Ein gutes Mobilitätskonzept bedeutet für mich stets auch die größtmögliche Sicherheit, den besten Komfort und die größte Flexibilität für die Nutzer. Dir scheint es v.a. darum zu gehen, wie Du auf möglichst geringem Raum möglichst viele Personen von A nach B bekommst. Sehr schwierig, da einen gemeinsamen Nenner zu finden.
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Blind Fish
UE25er

Beitrag von Blind Fish »

Ich fahre nur Bus und Bahn, wenn mein Auto nicht läuft oder mein Führerschein auf Urlaub ist und selbst dann ziehe ich im ersten Fall einen Leihwagen und im zweiten Fall einen Fahrdienst vor.
Ich muss zur Arbeit aus dem ländlichen 50 km nach Bonn in einen Stadtrandbereich. Da fährt nichts, das mir eine echte Alternative bietet.
Mit 3 bis 4 mal Umsteigen brauche ich für eine Strecke in der Kombination, zu Fuß, Bus, Deutsche Bahn und Straßenbahn zwischen 2 bis 2,5 Stunden.
Mit dem Auto ca. 40 Minuten.
Mit der Bahn von Blessem nach Köln zum Shoppen macht Sinn. Die volle Innenstadt ist auch zu teuer bei den Parkgebühren. Das wird einem aber auch oft verleidet, weil man in die Bahn wegen Überfüllung nicht einsteigen kann und man auch mal ein bis zwei Züge durchfahren lassen muss.

An meinem Arbeitsplatz gibt's kein Firmenfahrzeug. Wenn ich die 2 km zur Hauptstelle muss, um Post zu holen, einen Termin wahrzunehmen oder für den Einkauf mit den betreuten Jugendlichen ein Firmenfahrzeug holen soll, brauche ich 5 Min. mit meinem PKW und 20 Minuten mit ÖPNV, auch keine Alternative.

Heute hatte ich einen Erledigungsvormittag. Zum Arzt, zur Apotheke, dann zum Aldi am anderen Ende des Ortes, dann zum Rewe, dann in die DHL Zweigstelle, wieder woanders. Mit ÖPNV wäre das nicht bei einem Erledigungs"vormittag" geblieben, abgesehen davon, das ich weder das Retourenpaket, noch Leergut oder den Einkauf schleppen will.

Von all dem abgesehen, bin ich bei nassem und kaltem Wetter auch nicht motiviert mich an zugigen Haltestellen und in im Winter kalten und im Sommer heißen Bussen und Straßenbahnen aufzuhalten.

Solange es keine echte Alternative zum Individualverkehr gibt, werde ich das Auto vorziehen. Und solange gehört auch das Auto inkl. Parkflächen auch zum Leben und Wohnen dazu.
Alternativ bedeutet für mich nicht einfach spartanisch machbar, sondern vergleichbar was Zeitaufwand und Erreichbarkeit betrifft. Den Aspekt der Kosten lasse ich hier mal weg, weil die Erfahrung zeigt, das man gerne etwas durchsetzt nicht indem das andere günstiger oder gleichviel kosten soll, sondern indem das was man weghaben will absichtlich verteuert oder unbequemer gemacht wird.
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