Re: Star Trek Picard
Verfasst: Mo. 17.2.2020 15:53
Habe gestern die S01E04 gesehen und bei mir eine deutliche Abflachung der Spannungskurve festgestellt …
[4T2]Babelfish hat geschrieben: ↑Fr. 14.2.2020 10:37[4T2]Babelfish hat geschrieben: ↑Fr. 14.2.2020 10:19 Wenn das mit der Serie so weiter geht, höre ich auf, die zu schauen. Die vierte Folge fand ich kaum zu ertragen.Zu den wenigen Lichtblicken der Serie gehören für mich bislang ...Spoiler
Billige Sets, lahme Storyentwicklung, eindimensionale Charaktere, konstruierte Handlungsstränge, unglaubwürdige Liebschaften, ein geriatrischer Hauptdarsteller mit dem ich mich nicht/kaum identifizieren kann, zum Schluss dann ein Deus-Ex-Machina-Moment und ein bisschen Fanservice durch Seven-of-Nine. Bei mir kommt erschwerend hinzu, dass ich mich a.) von allem außerirdischen Rassen und Völkern immer am wenigsten für die Romulaner interessiert haben (und die in dieser Serie obendrein auch noch krass überzeichnet finde mit ihrem ganzen jämmerlichen Mystik-Scheiß) und ich b.) das Faszinierende an den Borg an sich immer ihr Auftreten als Kollektive fand (und daher z.B. bereits mit der Königin aus First Contact und sogar ein bisschen mit der Locutus-Storyline gefremdelt habe). Und ich fürchte sehr, dass uns diese Serie auch zu diesem Thema irgendeinen nonsens-esoterischen Überbau präsentieren wird - das Borg-Über-ich, oder was auch immer.
Spoiler
... der lustige Captain des gemieteten Raumschiffs und seine diversen Hologramm-ichs sowie Dr. Agnes Jurati mit ihrer naiv-offensiven Art ... plus die Interaktion dieser beiden Figuren. Auch den Dahj/Soji Asha Charakter finde ich interessant. Da hört es dann aber auch schon auf.
Wir werden alle sterben
Oh ja … siehe Salvation … zwei Staffeln, eine dritte war geplant kam aber nicht, die zweite endet mit dem übelsten Cliffhanger den ich bis jetzt gesehen habe.[4T2]Babelfish hat geschrieben: ↑Mi. 19.2.2020 11:19 Was mich ärgert, dass es im Rahmen der Entscheidung für die Absetzung einer Serie nicht jeweils einen Passus gibt, der die Macher bei nicht total unterirdischen Zuschauerzahlen (und v.a. dann, wenn es sich um einen elementaren Bestandteil eines sog. Franchises handelt) dazu verpflichtet, alle losen Enden wenigstens einigermaßen logisch in einer finalen Episode zusammenzufassen und aufzuklären. So wie Joss Whedon es seinerzeit dank der Fans für Firefly mit Serenity machen konnte.
Also, um es mal vorweg zu sagen, ich bin tatsächlich ein Star Trek Fan. Nicht so fit hinsichtlich des Kanons wie z.B. der CC aber doch ein so großer Fan, dass ich wahrscheinlich alles gesehen habe, wo in irgendeiner Form Trek oder Enterprise drauf steht. Bevor ich mit meiner Kritik an Picard starte, möchte ich ein paar dafür wichtige Aspekte erwähnen. Wer sich dafür nicht interessiert, der kann die nächsten drei Absätze einfach überspringen.[4T2]Babelfish hat geschrieben: ↑Fr. 14.2.2020 16:17 Und ich schreibe bei Gelegenheit gerne mal konkret auf, was mich alles stört.
Da fallen mir viele Serien ein: Doll House, V (sowohl die alte Serie als auch das Reboot), Terminator: The Sarah Connor Chronicles, Re:Genesis, (wahrscheinlich leider auch) TheOA, Dark Angel, Utopia oder sogar ein Klassiker wie Mork vom Ork.Rukh hat geschrieben: ↑Mi. 19.2.2020 11:35Oh ja … siehe Salvation … zwei Staffeln, eine dritte war geplant kam aber nicht, die zweite endet mit dem übelsten Cliffhanger den ich bis jetzt gesehen habe.[4T2]Babelfish hat geschrieben: ↑Mi. 19.2.2020 11:19 Was mich ärgert, dass es im Rahmen der Entscheidung für die Absetzung einer Serie nicht jeweils einen Passus gibt, der die Macher bei nicht total unterirdischen Zuschauerzahlen (und v.a. dann, wenn es sich um einen elementaren Bestandteil eines sog. Franchises handelt) dazu verpflichtet, alle losen Enden wenigstens einigermaßen logisch in einer finalen Episode zusammenzufassen und aufzuklären. So wie Joss Whedon es seinerzeit dank der Fans für Firefly mit Serenity machen konnte.
This... mir gefällt die langsame Entwicklung hervorragend. Ist eben nicht wie TNG, wo jede Folge eigtl eine abgeschlossene Geschichte ist.CaesarCommodus hat geschrieben: ↑Di. 18.2.2020 19:19sich als Trekki mit Serienstreamer über StarTrek-Serien streiten ist nach meiner neuesten Erfahrung sinnlos.Spoiler
Romulus - kaputt
- Supernova, gesehen in StarTrek 11, absolut im Kanon
Flüchtlinge - aufgrund der Vorgeschichte nicht gerne gesehen
- Aktuelle Rassismusdebatte
Androiden - Mars kaputt gemacht (warum auch immer) und deshalb verboten
- Künstliche Intelligenz, Segen oder Gefahr?
2 Androiden Mädchen - eine kaputt, die andere noch unterwegs
- Aufhänger, mitten am hellichten Tag auf der Erde Ermordung durch romulanische Eliteeinheiten, SACRE BLEU
Paar Romulaner in nem kaputten Borg Schiff - entfernen Implantate
- Geht völlig konform mit den Erlebnissen aus StarTrek Voyager, daher ist auch das Erscheinen von Seven nicht überraschend
Opa Picard möchte 2.Androiden Mädchen finden - beamt auf ein Schiff und "machen sie es so"
Irgendein Schiff, von irgendwem, bzzt bzzt bzzzt, 7o9 - huhu
- Das ist ja wohl der Erzählperspektive geschuldet und ein gern genutztes Stilmittel. Manche Dinge werden bekannt gemacht, andere bleiben (zunächst) im Verborgenen
Er ist kein Raumschiffkapitän mehr, 94 Jahre alt und Admiral a.D. der Sternenflotte, der sich seit 20 Jahren grämt für den Tod von Data. Das von Dir oben aufgezählte, Traditionelle kam sehr gut im Interview rüber. Da war er Picard der alten Schule. Man merkt auch, dass er mit dem Laden so gut wie fertig ist, eingedenk seiner tödlich verlaufenden Erkrankung, die auch schon in TNG thematisiert wurde, rundet sich das Bild nicht zum typischen Abziehbild eines weißen Mannes, sondern zu einem von Leidenschaft und Freundschaft angetriebenen Greis, der einige Dinge aus seiner Vergangenheit wieder gradrücken möchte. Und dieses Konzept kommt sehr authentisch rüber.[4T2]Babelfish hat geschrieben: ↑Mi. 19.2.2020 12:39
Die Figur des Jean-Luc Picard war in TNG immer die eines weisen Raumschiff-Kapitäns, der häufig durch seine Führungsstärke und seine salomonischen Entscheidungen moralische Dilemma lösen konnte. Er war von seiner Crew geachtet und das obwohl er häufig auch unangenehme Entscheidungen getroffen hat und sich an sich nie auf faule Kompromisse einließ. Picard war geachtet, weil er so verlässlich war. Nie (oder nur ganz selten) impulsiv, stets fair und hart zu sich selbst wie auch zu den Leuten, die er befehligte und aus denen er im Verlauf der Serie das Beste herausholte. Diesen Jean-Luc Picard sehe ich in der neuen Serie nicht. Hier findet man einen eigensinnigen Querkopf, einen Besserwisser und (teilweise) provokanten Ekel, der mit der alten Figur in vielerlei Hinsicht nichts mehr zu tun hat. Niemals hätte der alte Picard seinem Hund einen Namen gegeben der dem Spitznamen seines ehemaligen ersten Offiziers gleicht. Niemals wäre der alte Picard so lieblos mit einer alten Weggefährtin wie Raffi umgegangen, niemals hätte er einen jungen Hitzkopf wie Elnor so uninspirierend anzuheuern versucht. Er ist quasi das Abziehbild eines typischen alten weißen Mannes geworden. Schade.
Picard hält doch genau diese Fahne Roddenberrys aufrecht, im Gegensatz zur Föderation. Auch das ist übrigens nicht neu. Gar nicht neu. Diese Intrigen kamen schon immer von außen, auch wenn der eine oder andere Admiral seine eigenen Vorstellungen hat einfließen lassen.Klar, die Figur hat ja auch einiges mitgemacht, aber Picard war immer das Paradebeispiel für Roddenberrys Vision besagter zukünftiger Gesellschaft. Integer, moralisch überlegen, bedacht, visionär ... und jetzt? Natürlich ist eine derartige Charakterentwicklung denkbar, aber wir reden hier über die namensgebende Hauptfigur der Serie und ich ärgere mich darüber, dass ich mit ihre fremdele.
Ich finde, genau jetzt wird es mal Zeit auch. Die romulanische Katastrophe rüttelt am Machtgefüge, ich erinnere an die neutrale Zone. Diese Konflikte schwelen schon seit Jahrhunderten und es ist eben nicht immer alles Gold, was glänzt.Dass sich dieser Picard irgendwie unpassend anfühlt. Aber das alleine wäre ja noch nicht so schlimm. Schon an vielen anderen Stellen wurde uns ja gezeigt, dass es mit der Roddenberry-Vision der Föderation inzwischen nicht mehr weit her ist. Korruption, Machtgeilheit und Intrigen waren inzwischen bei etlichen Fortführungen der Erzählungen wichtige Handlungsmotive. Aber so blank und unverhohlen wie in Picard sind uns diese noch nicht präsentiert worden.
Ich denke mir eher, wow, was für eine Pace. Diese Strukturen existieren schon offensichtlich seit mehr als 20 Jahren, plötzlich tritt Picard wieder auf die Bühne. Der Zuschauer muss einfach abgeholt werden. Die Involvierung der Sternenflotte oder eben eines Departments der Sternenflotte (ich habe da nämlich schon eine Ahnung) sehe ich als zweitrangig. Viel interessanter ist die Geschichte um die Romulaner und die Synths, mit ein wenig Borg (na, klingelt da was?). Das Serienthema ist, wie ich schon erwähnte, eine logische Konsequenz aus den Geschehnissen am Ende der TNG-Kinofilme und den kanonischen Gegebenheiten aus dem späten, 24. Jahrhundert.Das Klischee vom Amts- und Würdenträger, der (in diesem Falle die) heimlich für den politischen Gegner arbeitet ist zum einen nicht neu, zum anderen für meinen Eindruck viel zu eindeutig, zu früh und zu stumpf in die Serie eingebaut worden. Die Szene mit Admiral Clancy hatte kaum begonnen, da dachte ich schon, hoffentlich machen sie es sich nicht so einfach, und stecken diese Frau mit unter die Decke der Bösewichte. Machen wir uns das mal klar. Es ist die zweite Episode einer neuen Serie und wir sind bereits damit konfrontiert, dass es eine groß angelegte Verschwörung gibt, in die hochrangige Sternenflottenbeamte involviert sind und an sich ist noch nicht mal richtig klar warum eigentlich. Was ist deren Motivation? Ich sitze vor der Glotze und denke nur, och nee, bitte nicht. Langweilig!
Picard hat einen Zugang zum Mystischen. -> https://youtu.be/mha0N1Cx1Ck?t=76Dann die ganzen Ungereimtheiten (die ich einfach nur schlechtes Storytelling nenne), z.B. Picards Traumsequenzen aus der ersten Folge mit Data, in denen der das Bild seiner Tochter malt. Was soll das? Ist Picard jetzt ein Hellseher, wenn einen Tag später genau diese Tochter auftaucht?
https://youtu.be/Z9lQTiioyU8?t=22
Was ist mit Datas tatsächlicher Tochter Lal aus TNG? Wie konnten Dahj und Soji die ganze Zeit existieren, ohne dass irgendwer Wind davon bekam? Maddox war ja nicht irgendein irrer Wissenschaftler auf einer einsamen Insel. Wie soll es möglich sein, aus einem einzelnen Positron aus Datas Gehirn ein Wesen zu erschaffen, das auch nur im entferntesten etwas mit Data gemein haben könnte, geschweige denn als seine Tochter bezeichnet werden könnte?
Zum Beamen durch Strukturen muss das Signal verstärkt um erfasst werden zu können. Das können Kommunikatoren zB. In der Szene waren zwei Lebensformen im Raum. Zwar kann man die Lebenszeichen unterscheiden anhand rassenspezifischer Merkmale wie Blutdruck, Herzrate, Wärme etc, aber sie streuen gewaltig.Und wie hat es zumindest eine dieser Töchter geschafft, im romulanischen Mystizismus (in der Prophezeihung eines Zerstörers) verankert zu sein? Warum wollen romulanische Kräfte die eine Tochter entführen, während die andere ganz frei auf einem Borg-Artefakt für die Romulaner (oder zumindest mit ihnen) arbeitet (beide jeweils ohne zu ahnen, wer sie eigentlich sind). Warum beamt man für die Entführung der einen Tochter irgendwelche Schergen auf die Erde statt die Tochter einfach hoch zu beamen?
Die Klingonen haben eine Kriegerkaste. Aber es ist ein Volk von Künstlern, Naturwissenschaftlern und Gelehrten.Und überhaupt diese Romulaner ... was ist nur aus denen geworden? Früher wirkten die immer so technokratisch und kalt. Quasi eine Metapher für die Chinesen der 80'er und 90'er Jahre. Immer mit ihren hochgeschlossenen grausilbernen Uniformen und ihrem ewig gleich aussehenden schwarzen Haarschnitten. Jetzt sind das irgendwelche inhomogen auftretenden vorindustriellen Trampel und leben in Behausungen, die man sonst in TNG bei irgendeinem Volk gesehen hätte, das von der obersten Direktive vor einem Eingreifen der Föderation geschützt war.
Empfinde ich als tolle Würze. Okay.Und diese völlig unglaubwürdige Liebesbeziehung zwischen dem völlig unromulanisch auftretenden Narek bzw. dem sich langsam spinnenden Dreieck mit dessen sehr romulanisch auftretenden Schwester (?) Narissa ... immer undurchsichtig und bedeckt, dabei interessieren mich schon nach fünf Minuten die Geheimnisse dieser beiden eigentlich nicht sondern ich bin von ihrem ganzen Gehabe eigentlich nur genervt. Ah, mal wieder das Klischee der fiesen Geschwister, die nicht miteinander aber auch nicht ohne einander können.
S.o. Picard hat nicht mehr viel Zeit.Klischees gibt es jedenfalls viele in der Serie und weitere Momente schlechter Drehbucharbeit, in denen die Figuren z.B. in quasi aussichtslosen Momenten durch bloßen Zufall von unvorhergesehenen Elementen gerettet werden (v.a. vor ihrer eigenen Blödheit). Nie hätte der echte Picard sich auf so ein unsinniges Abenteuer wie die Reise nach Vashti eingelassen, aber irgendwie musste ja noch Elnor an Bord kommen, sei's drum.
Das musst Du jetzt einfach glauben, das ist alles kein Zufall. Auflösung folgt in der Serie. Würde mich wundern, wenn nicht.Da wird ein Bösewicht angedeutet, der dann auch prompt mit seinem alten Bird of Prey auftaucht und Rios' Schiff zu zerlegen droht, wenn nicht plötzlich 7-of-9 am Horizont erscheinen würde und alles wieder durcheinander bricht. Das Universum ist groß, aber nicht groß genug für solche Zufälle. Und ich könnte erzählen und erzählen und käme kaum zu einem Ende was solche Scheißmomente angeht.
Wirkt auf mich wie Schwarzmalen. Ich finde den Spagat recht gelungen. Der Übergang zwischen den Generationen ist bei StarWars zb dazu im Gegensatz sehr holprig und aufgesetzt verlaufen. Picard ist Picard, und nicht Picard 2.0.Klar, die Serie begeistert viele Zuschauer, weil die Star Trek Fans häufig inzwischen in einem ähnlichen Alter sind wie die alte TNG Crew und für solche Leute heute nur noch selten Sendungen gemacht werden. Das ist reiner Fanservice. Aber früher oder später wird auffallen, wie sehr an den Haaren herbeigezogen viele Storyelemente sind und die Begeisterung wird nachlassen. Oder sie schaffen es, in einem unglaublichen Twist noch irgendwie die Kurve zu kriegen. Das wäre dann allerdings echt ein Wunder. Ich werde Picard weiter schauen, in der Hoffnung, dass dieses Wunder doch noch eintritt. Aber ich bin skeptischer denn je.
Wenn Ihr Euren Spaß mit der Serie habt, gönne ich Euch den. Aber wundern darf ich mich darüber trotzdem.