Energiewende

Wir sind zu alt für den Scheiß!
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Auf der internationalen Handwerksmesse in München sind am 28.02.2024 Robert Habeck und Markus Söder aufeinandergetroffen. Habeck nutzte die Gelegenheit, um Söders Behauptungen über die Nutzung der Atomkraft in Deutschland kritisch zu hinterfragen und stellte Fakten zur Atomkraft und deren Implikationen, auch im Vergleich zu europäischen Nachbarn, dar. Das hat für etwas Aufmerksamkeit gesorgt, auch ich habe es mitbekommen.

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang den Faktencheck zu Habecks Behauptungen:
https://www.volksverpetzer.de/faktenche ... ktencheck/
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cLam
Einen im Tee

Beitrag von cLam »

Das ist beeindruckend!
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[4T2]Babelfish
Hollywood-Reporter

Beitrag von [4T2]Babelfish »

Selbst ich als jemand, der es gerne gesehen hätte, wenn die letzten verbliebenen AKW in der Energiekrise noch ein wenig länger gelaufen wären, muss zu 100% zugeben, dass Söder bei dieser Diskussion eine sehr traurige Figur abgegeben hat.
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Rukh
E-Obba

Beitrag von Rukh »

Rukh hat geschrieben: Fr. 1.3.2024 13:33 Ausbaupläne der Bundesnetzagentur vorgestellt … was mich jetzt schon nervt ist der Abschnitt
Der geplante Netzausbau dürfte, wie immer für rege Debatten sorgen. Viele Bürgerinnen und Bürger stehen den neuen Leitungen skeptisch gegenüber, unter anderem weil sie das Landschaftsbild verändern und teils den Wert ihrer Immobilien mindern. Auch Umweltschützer sehen die Leitungen teils kritisch.
Wenn wir es nicht endlich lernen, dass Partikularinteressen irgendwelcher Aktivistengruppen und Einzelpersonen hinter dem Allgemeinwohl zurückzustehen haben wird das mit der Energiewende nie was. Alternativ könnte man den besorgten Bürgerinnen und Bürgern auch ein Kohlekraftwerk in den Vorgarten setzen.

Dieses NIMBY-Verhalten kotzt mich so an … :mad:
Bei dem Begriff "Aktivist" bekomme ich mehr und mehr Pickel ... :roll: ... ist scheinbar wie ein Freibrief für alles.
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cLam
Einen im Tee

Beitrag von cLam »

Einen Wald zu besetzen ist jetzt nichts neues. Hier kann man von Aktivisten reden.

Einen Strommasten abfackeln ist Zerstörung von Infrastruktur und ist jenseits von Aktivismus.

Übrigens ist für mich das nächtliche Abladen von Güllehaufen auf einer vierstreifigen Straße ohne jegliche Absicherung auch kein Protest mehr.
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Rukh
E-Obba

Beitrag von Rukh »

Das passiert? :eek: :help:
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cLam
Einen im Tee

Beitrag von cLam »

Beliebiger Zeitungslink:

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/bra ... 06371.html

Fortsetzungen dazu eher im Politik-Thread.
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Zu dem Brandanschlag gibt es wohl ein Bekennerschreiben.
Nach dem Brand eines Strommastes, der das Tesla-Werk und Teile der Gemeinde Grünheide in Brandenburg von der Stromversorgung abgeschnitten hat, gibt es ein Bekennerschreiben.
Als Täter bekennt sich die linksextreme "Vulkangruppe" in einem Schreiben, das dem rbb und der Polizei vorliegt. Es wird aktuell auf Echtheit geprüft.
Die "Vulkangruppe" hat sich zu dem "Anschlag auf die Stromversorgung" nahe der Tesla-Fabrik bei Berlin als Protest gegen den US-Autobauer bekannt. "Wir haben heute Tesla sabotiert", heißt es in einem Schreiben der Gruppe vom Dienstag. Die Brandenburger Polizei geht derzeit von Brandstiftung aus, der Staatsschutz des Landeskriminalamts nahm die Ermittlungen auf. Der Stromausfall sorgte für einen Produktionsstopp bei Tesla, zahlreiche Haushalte in der Region waren außerdem betroffen.
https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... ctory.html
Auch die Initiative "Tesla stoppen" hat sich mittlerweile zum Brand an dem Strommast auf einem Acker zwischen Gosen-Neu Zittau und Steinfurt geäußert. "Uns liegen keine Informationen darüber vor, wer oder was für diesen Brand verantwortlich ist. Unsere Art des Widerstands ist eine Wasserbesetzung. Mit unseren Körpern und Baumhäusern stellen wir uns der Erweiterung der Fabrik entgegen. Dabei gefährden wir keine Menschenleben", sagte die Gruppe t-online. Im Kampf um Wassersicherheit und Klimagerechtigkeit wendeten sie sich gegen zerstörerische Mechanismen und engagierten sich für eine Gesellschaft, die ein gutes Leben für alle ermögliche. Deshalb sei das nicht ihre Aktion: "Die Wasserbesetzung ist solidarisch mit den Arbeiterinnen und Arbeitern bei Tesla und den Anwohnern. Wir bedauern, dass viele Menschen in der Region von dem Stromausfall betroffen waren und sind."
https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... uiert.html
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Zu den Begrifflichkeiten gibt es auf Wikipedia eine ganz gute Ausführung. Zwischen Aktivismus einschließlich zivilem Ungehorsam einerseits und Extremismus andererseits gibt es den Aspekt des antidemokratischen. Infrastruktur bzw. Grundversorgung zu zerstören, liegt meines Erachtens jenseits von Aktivismus.
Abgrenzung zu Radikalismus und Extremismus, Radikalisierung
Wo genau die Grenzen zwischen Aktivismus und Radikalismus bzw. Extremismus laufen, ist nicht einheitlich definiert und wird unterschiedlich bewertet, da auch innerhalb der politischen Aktivismen z. B. das Verhältnis zum Einsatz von zivilem Ungehorsam in Form bewusster Rechtsverstöße (Illegalität) oder gar passiver oder aktiver Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele unterschiedlich gesehen wird. In einer auf das Bundesamt für Verfassungsschutz zurückgehenden Definition wird Radikalismus als eine „überspitzte, zum Extremen neigende Denk- und Handlungsweise“ bezeichnet, die jedoch „gesellschaftliche Probleme und Konflikte bereits 'von der Wurzel (lat. radix) her' anpacken will“ und daher „in unserer pluralistischen Gesellschaftsordnung ihren legitimen Platz“ habe (Systemveränderung), während Extremismus zum Ziel habe, „den demokratischen Verfassungsstaat und die damit verbundenen Grundprinzipien der Verfassungsordnung zu bekämpfen“ (Systemüberwindung).[4] Im Gegensatz hierzu ist für den politischen Philosophen Roger Scruton der Begriff „Extremismus“ zweideutig und kann sowohl die politischen Ziele einer Gruppe als auch deren akzeptierte Mittel zu ihrer Durchsetzung beschreiben, die nach Scruton „das Leben, die Freiheit und die Menschenrechte von anderen beeinträchtigen oder aufs Spiel setzen“. In der Forschung wird daher häufig eine Unterscheidung von „kognitivem Extremismus“, dessen Ziel- und Wertvorstellungen dem gesellschaftlichen Konsens drastisch widersprechen, und „gewaltbereitem Extremismus“ verwendet.

Der Übergang vom Aktivismus bzw. Radikalismus zum Extremismus wird in diesem Konzept durch den Übergang vom kognitiven zum gewaltbereiten Extremismus beschrieben. In der auf die Politikwissenschaftlerin Zeyno Baran zurückgehenden Fließbandhypothese wird zunächst ein Prozess der kognitiven Radikalisierung durchlaufen, der kognitive Extremismus ist dann Voraussetzung für evtl. gewaltbereiten Extremismus.[5]
https://de.wikipedia.org/wiki/Aktivist
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Blind Fish
UE25er

Beitrag von Blind Fish »

Der Wortgebrauch wird schon seit den "Aktivisten" des Hambacher Forst für deren grenzüberschreitende Aktivitäten, ohne Rücksicht auf Menschenleben, missbraucht.
Steinewürfe gegen RWE Mitarbeiter und Einsatzkräfte, Blockaden von Rettungswegen, Inkaufnahme von Verletzungen von unbeteiligten wie jetzt auch gegen Bürger, die nachts ohne Warnung in Erdsperren auf öffentlichen Straßen fahren, aggressive Handlungen gegen Berge- und Feuerwehrteams.
Dadurch kippt dieser Begriff und verharmlost deren Handlungen.
Wenn ich "Aktivist" höre oder lese, habe ich sofort eine Assoziation die gar nichts mit legalen Demonstrationen zu tun hat.
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Wobei man auch einfach jede einzelne Handlung hinterfragen und zuordnen kann. Oder man fragt nach der Verantwortung. Sind die Landwirte für den gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr verantwortlich oder waren es diejenigen und deren Umfeld, die den Misthaufen dort platziert haben? Sind die Waldbesetzer für den abgefackelten Strommast verantwortlich oder die Extremisten, die sich dazu bekannt haben?

Ich halte es für ungerechtfertigt, ganze Protest- oder Aktivistenbewegungen in Sippenhaft zu nehmen.

Nehmen wir mal die letzte Generation als Beispiel, da ist Gewaltfreiheit Programm:
https://letztegeneration.org/mitmachen/ ... stkonsens/

Und vermutlich kann man auch zu den Aktivisten des Hambacher Forsts und deren Wertekonsens etwas finden.

Ich fände es auch äußerst widersprüchlich, wenn man sich mit viel Aufwand und persönlichem Verzicht für Gerechtigkeit einsetzt, aber gleichzeitig wesentliche gesellschaftliche Werte, die man einfordert, mit Füßen treten würde.
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Blind Fish
UE25er

Beitrag von Blind Fish »

Wenn eine Begrifflichkeit durch Attribute in Zusammenhang mit Handlungen oder Sprache verändert wird, hat das nichts mit "Sippenhaft" :roll: zu tun.

Versuchst du mit dem von Dir immer gerne verwendete Begriff der "Sippenhaft" einen Bezug zu besonders schändlichen Zusammenhängen der Vergangenheit und moralisch verwerfliche Emotionen auszulösen?
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Ich halte Steinewerfer nicht für Aktivisten. Diesbezüglich beobachte ich auch nicht, dass sich hier "eine Begrifflichkeit durch Attribute in Zusammenhang mit Handlungen oder Sprache verändert".
Wenn ich "Aktivist" höre oder lese, habe ich sofort eine Assoziation die gar nichts mit legalen Demonstrationen zu tun hat.
Vielleicht sollte man deshalb umso genauer differenzieren.
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Blind Fish
UE25er

Beitrag von Blind Fish »

Quichotte hat geschrieben: Di. 5.3.2024 17:23 Diesbezüglich beobachte ich auch nicht, dass sich hier "eine Begrifflichkeit durch Attribute in Zusammenhang mit Handlungen oder Sprache verändert".
ich schon
Quichotte hat geschrieben: Di. 5.3.2024 17:23 Vielleicht sollte man deshalb umso genauer differenzieren.
oder mal genauer darauf achten in welchen Zusammenhängen der Begriff "Aktivisten" verwendet wird
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Quichotte
UE25er

Beitrag von Quichotte »

Blind Fish hat geschrieben: Di. 5.3.2024 17:46 oder mal genauer darauf achten in welchen Zusammenhängen der Begriff "Aktivisten" verwendet wird
Ja genau.
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